…Russland…

Der 2022/23 einsetzende sekundärprogressive Neumond des Wassermann-OGs 1917, Russland. Es geht um die aggressive Arrondierung des Territoriums: Herr des ACs in Haus eins im Übergang zu Haus zwei, die Regenten über Haus eins und zwei in gegenseitiger Rezeption. Jupiter, auch er in Haus eins, kommt aus dem achten Haus, d.h. hier wird eine programmatische Vorstellung zum Thema. Da Jupiter auch Haus neun bestimmt, mag die Rede sein von einer quasi religiösen Vorstellung, die dort miteingeht – siehe die Nr. 1 der orthodoxen Kirche, Kirill, der unlängst den heiligen Krieg gegen den verhassten Westen ausrief. Kirill: wie Putin einst linientreuer KGB-Mann, Multimillionär. (Es heißt gar mitunter, er sei Milliardär, die Quellen der Kirillschen Opulenz dürften dubios sein – man kennt dergleichen: Wasser predigen, Wein trinken.) Natürlich wird man Putin nicht einen religiösen Staatschef nennen können. Wie einst bei dem von Putin geschätzten Stalin ist das Weihwasser der Orthodoxie nur allzu willkommen. – Bekanntlich können Transite über Direktionen und auch über Sekundärprogrssionen markante Auslösungen bewirken. Also ist der 2025/26 dreifach anstehende Lauf des Uranus über Sonne und Mond im Auge zu behalten, zumal die Sonne das vierte Haus beherrscht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Relation Staatsführung-Nation eine neue Bestimmung zu erwarten haben dürfte.

Zur Erinnerung, hier im Blog mehrfach besprochen, das Baisbild, das Wassermann-OG 1917, St. Petersburg/Leningrad:

Die Stimmigkeit des obigen Bildes ist im Blog mehrfach nachgewiesen. Sie ergibt sich in indirekter Weise u.a. durch die Tertiärprogressionen I dieses Horoskops für Native von herausragender nationaler Bedeutung. Analog zu rekursiven Transiten und zu rekursiven Sekundärprogressiven erbringen auch die vorgeburtlichen TP I (zuweilen auch die TP II) diesbezüglich klare Befunde, so auch für J.Stalin (geb. in Gori, Georgien, 18.12.1878 greg.):

Im Gegensatz zu Trotzki, den Stalin im mexikanischen Exil umbringen ließ, ging es hier im Horoskop um die ideologische Vereinnahmung und Zwangsinstrumentalisierung der Nation: MA Konj. SA im Krebs, mit Mars als Geburtsherr und dem Mond im Skorpion auf dem AC , also in gegenseitiger Rezeption mit Mars. Und auch dies ist nur allzu deutlich: MO.AC=SO/PL=MC / MA.SA – summa summarum die ins Extreme laufende Gewaltherrschaft.

DieTP I des Horoskops von 1917 für Putin:

Mit SO=MC/JU ist die stabile Staatsautorität gegeben – Putin regiert seit einem runden Vierteljahrhundert. Mars im ersten Haus, Herr über Haus acht, im Quadrat zu Jupiter, Herrscher übers neunte Haus: auch hier die Aggression aus leitbildhaften Glaubensorientierungen.

Erhellende Lektüre, Russland betreffend: Adolphe de Custine: Russische Schatten, Publikation Paris und Leipzig 1843, daraus: „… das Rechtsgefühl ist in Rußland ganz unbekannt“. Im Kern gilt dies 180 Jahre später noch heute. Es geht natürlich nicht um das Empfinden von Gut und Böse, sondern um das Bewusstsein von Rechtsstaatlichkeit (wobei dieses natürlich nicht vom Ersteren zu trennen ist). Daher die oblomowsche* Gleichgültigkeit der Mehrzahl der Russen das Kriegsverbrechen Putins angehend. Dies ist das Erste, was Autokraten faschistischer Provenienz in Europa, welche sich inzwischen offen zu ihren Sympathien für Putin bekennen, zielbewusst ins Auge fassen : die Auflösung der Rechtsstaatlichkeit. (Es ist nur allzu verräterisch, dass der Begriff des Rechtsstaates von bestimmten Kreisen in zunehmend despektierlicher Weise gebraucht wird. Nun, da bedarf es keines ausgedehnten Disputes. Es reicht da die Frage, wo man im Falle des Falles als Angeklagter sich lieber vor ein Gericht gestellt sähe: in Putins Reich oder in Deutschland. // ( * zu „Oblomow“ : https://de.wikipedia.org/wiki/Oblomow – ein russischer Schlüsselroman)

Los Angeles – Brand

Nur auf den ersten Blick ein Abweichen vom Themenstrang: die Feuer, die derzeit (nicht zum ersten Mal) in/bei LA wüten: Der zweite Grad Wassermann, ein Elementargrad, potentiell auch Eruptionen der Natur auslösend, derzeit belegt durch den laufenden Pluto.

Das hier im Blog erst unlängst auf ein Neues angesprochene Nonar 2018-2027 des Epochenhoroskops von 1955 – das Wassermann-OG 1955, LA.

Die Konjunktion MA-SA am IC, verbunden mit dem Mond, dort wiederholt präsent (Rückläufigkeit Pluto). Zudem ist derzeit der opponierende Mars im Transit einbezogen. – Im hier nicht abgebildeten Basishoroskop von 1955 fällt der Saturn des Nonars über LA exakt auf den AC, es gilt AC rad.SA=MA/MO.

Ein weiteres Mal dokumentiert: Es ist unbedingt angeraten, dieses Nonar im Blick zu haben, auch mit Blick auf Europa.

… cont…

„Zum Raum wird hier die Zeit“, heißt es in Wagners „Parsifal. Man kann die Geschichte dann folglich auch verstehen als Schichtung (Ge-schichte) der Zeiten. Kann da eine Umkehrung erfolgen- der Raum wird zur Zeit? Ohne Raum, selbst wenn er vierdimensional (nach Einstein) ist, kann es keine Zeit geben, denn jedes zeitliche Ereignis ist an einen Ort gebunden. Die Zeitumstände wandeln sich, die Geographie bildet die Konstante der Geschichte. Diese Konstanten können über Jahrhunderte, gar Jahrtausende, die Geschicke einer Region tiefgreifend beeinflussen – siehe etwa die Insellage Großbritanniens, die das Land seit nahezu 1000 Jahren vor einer Invasion durch fremde Mächte bewahrt hat. Hat ein Land natürliche Grenzen – Flüsse, Meeresküsten, Gebirge – so kann es mit mehr an Stabilität seines territorialen Bestandes rechnen. Fehlen solche Grenzen weitgehend, so ist damit zu rechnen, dass das Land sich seiner territorialen Beständigkeit nicht auf Dauer sicher sein kann – siehe das Beispiel Polen (ein Fische-Land, die polnischen Teilungen, die territoriale Neuordnung infolge des II. Weltkrieges). Deutschland liegt von jeher im Zentrum des Kontinentes, wechselweise zum Guten und zum Üblen hin. Diese Konstante wirkt bis in die Gegenwart, und es scheint, dass sie sich derzeit erneut Geltung verschafft. Über die Jahrhunderte steht das Land in der Spannung Nord-Süd (man denke an den Dreißigjährigen Krieg und den Einfall der Schweden), mal in der Spannung West-Ost (siehe u.a. den WK I). Es gab auch Phasen, in denen das Land sich isoliert sah, teils selbstverschuldet, siehe die Isolation Deutschlands, die sich einstellte um die Wende zum 20. Jahrhundert infolge der Nichterneuerung des Bismarckschen Rückversicherungsvertrages mit Russland. Dies wäre bei Gelegenheit näher astrologisch zu begründen. – Es hat seinen tieferen Sinn, dass die Anfänge Deutschlands verbunden sind mit Italien: Anfang Februar 962 wurde Otto der Große dort zum Kaiser gekrönt, seitdem sprach man von thiudisc = deutsch. Unmittelbar der Krönung ging voraus das Fälligwerden des Wassermann-Oktilogramms 962, Rom:

Wir haben es nicht mit einem Staatshoroskop zu tun, von Staatlichkeit im engeren Sinne kann man erst sprechen mit der Reichsneuordnung (de facto-Reichsverfassung Kaiser Maximilians 1495). Dennoch ist unschwer nachzuweisen, dass sich tiefgreifende Zäsuren in der Geschichte des Landes in diesem Horoskop aufzeigen lassen. Oder anders: Zeigen sich markante Auslösungen in diesem Horoskop, so liegt es nahe, mit wegweisenden Entwicklungen oder Ereignissen zu rechnen. Das Horoskop zeigt mit der Uranus-Neptun-Konjunktion am IC deutlich eine geschichtliche Konstante des Landes: die fortschreitende Dezentralisierung, die zentrifugalen Kräfte, die schon unter den Nachfolgern Ottos das Kaisertum unter Druck setzten, dessen Macht aushöhlten. Es gilt hier WID=UR/NE – und es bleibt abzuwarten, wie sich in diesem Horoskop der Lauf von Saturn und Neptun über 0 Grad Widder ausnehmen wird (Frühling-Herbst 2025). Nehmen wir den Rhythmus von 36 Jahren pro (GOH-)Haus, dann sieht man den Uranus, nachfolgend 0 Grad Waage, dann die Halbsumme UR/NE überlaufen in der Mitte der 1930er Jahre: die Gleichschaltung, gefolgt von Massenparalyse (IC!), dann der Überlauf des Neptun bei Kriegsausbruch. Die Jahre des Heils ’33-’45: eine „Volksgemeinschaft“ dank ideologischer Paralyse (UR-NE), am Ende stand ein zerrissener Staat.

Obenstehend ein Blick auf das Radixhoroskop des Jahres 962 mit dem Wassermann-OG 2025 (quasi das Solar des Basisbildes). Wie gesagt an anderer Stelle: Eine Prognose im engeren Sinne ist hier nicht zu erwarten, sie erscheint mir kaum legitim. Daher nur einige der augenfälligen Konturen, allen voran die zweifach gegebene Marsauslösung (MAs Konj. AC / MO s Konj. MA). Hinzu kommt MOs.MA = SAs/URs : hier bauen sich beträchtliche Spannungen auf, die martialischen Themen betreffend: Bundeswehr, Rüstung, Verteidigungsausgaben. Und dies wird, sofern nicht alles täuscht, die kommende Regierung einem massiven Entscheidungsdruck aussetzen – womöglich eine nur bedingt handlungsstarke Regierung, siehe Neptun auf dem MC : Wie ist der offenkundigen russischen Bedrohung entgegenzutreten, wie den diesbezüglichen Erwartungen von NATO, USA, europäischen Partnern?

Studienfall: Deutschland 2025, das lunare Jahresbild des OGs 962- das Analogon zum Solar. Man kann das Solar als Yang- bestimmt ansehen, das Lunare Jahreshoroskop als Yin-bestimmt – u.a. Stimmung, Reaktionen… des Volkes:

(Fortsetzung folgt)

Putin… cont. 4

Noch einmal das Horoskop der Epoche 1955-2036, nun Berlin. Neptun steht in exakten Quadrat zum AC. Bis in die Gegenwart hinein ist die hiervon ausgehende Wirkung mühelos aufzuzeigen: (West-) Berlins Inseldasein in den Jahren 1961 – 1989, dazu die Verwaltungs- und Strukturprobleme, von denen die Satdt seit Jahren heimgesucht wird -man denke nur an den sich endlos hinziehenden Bau des Berliner Flughafens. Zu erinnern ist an dieser Stelle an die Auslösung dieses Neptuns gemäß der Glahnschen Gleichung im kommenden Jahr 2025 (siehe den letzten Beitrag). Die kommende Konjunktion von Saturn und Neptun wird im Juni 2025 in den engeren Orbis des MCs gelangen (dieses dann im Frühjahr 2026 überlaufen). Ein Blick auf die Progression des Alterspunktes (AP, nach Huber): Beim Mauerfall war gegeben der AP in der Opposition zur exakten Halbsumme JU/UR – „die glückhafte Wendung“. Nun wird diese Konjunktion im Sommer/Herbst direkt überlaufen. Und da dann gegeben sein wird JU=MA/NE (direkte Halbsumme), wird sich erweisen, was die Orientierung (JU) der angelegten Handlungsschwäche (MA-NE) in diesem so entscheidenden Jahr final erbringen wird. Und man wird in Verbindung hiermit vermuten dürfen, dass es in Deutschland ein weiteres Mal um die leidige Frage des Verhältnisses von West und Ost gehen wird.

Wassermann-OG 1955, Berlin, Epochenhoroskop 1955-2036

Es herrscht kein Mangel an Mundanhoroskopen, will ich der Frage nachgehen, mit welchen Kräften der Kontinent, spezifisch Deutschland, in den kommenden 1-2- Jahren sich konfrontiert sehen wird. Wenn hier die Epochenhoroskope auf der Basis der Sequenzen der Oktilogramme im Vordergrund stehen, so heißt das nicht etwa, dass andere Zugänge – etwa die Solstitien oder Äquinoktien – weniger an Befunden erbringen würden. Doch wie auch die Großen Konjunktionen sehen sich die auf den Oktilogrammen basierenden Epochenhoroskope in den Strom und den langen Atem der Geschichte gestellt. Das Horoskop von 1955 geht über das Jahr 2036 hinaus: Mit dem Horoskop von 1955 begann die 9*9*9 Jahre umfassende Maximalepoche von 1955 bis 2684. Die mit dem Jahr 1955 ausklingende Maximalepoche setzte ein 1226. Es hat sich gezeigt, dass sich dieser Zeitraum segmentieren lässt in 81 Nonare, je neun Jahre umfassende Subhoroskope. (Die „Mechanik“ der Nonare ist zu verstehen analog zu den Döbereinschen Septaren.) Auch die Potenzierung der Neun (=81) erbringt stimmige Ergebnisse. Hier exemplarisch die letzte 81 Jahre umfassende Subphase der Großepoche 1226 – 1955, die elementaren Geschenisse der Jahre 1874-1955 abbildend, auch hier der Bezug Berlin:

Nonar-Subphase 1874-1955, basierend auf der Maximalepoche 1226-1955

Berlin, (Wassermann-Oktilogramm 1234)

Pluto auf dem IC = WID.KN / JU = MA/MO.UR – auf den ersten Blick überaus komplex, doch mit dem Focus auf die beiden Weltkriege und den Totalitarismus der Jahre ’33-’45 deutlich fassbar ins Bild gesetzt (der WK II begann mit dem Transit Plutos über den AC). – Das Obige soll der Illustration diesen. Ich habe diese Epochenbilder hundertfach vor Augen gehabt und über die Jahre immer wieder bestätigt gefunden- sie liefern stimmige Darstellungen der geschichtlichen Abläufe und Zäsuren. (Das hier aus Platzgründen nur denkbar knapp umrissene Thema der Sequenz der Oktilogramme erscheint zugestanden zunächst überaus komplex. Doch bei näherem Hinsehen weicht der Eindruck der Unüberschaubarkeit.)

Hier nun das Nonar 2018-2027, ausgehend vom Basishoroskop 1955 (Wassermann-Oktilogramm 1962), Bezug Berlin:

Das Horoskop habe ich schon einmal eingestellt, nachfolgend das hier Wichtigste. Alle sieben klassischen Planeten befinden sich im Wassermann, ein Stellium wie es sich nur alle Jahrhunderte einstellen kann. Nur zwei Wochen nach dem Fälligwerden des OGs kam es zur Hamburger Sturmflut mit Hunderten von Opfern (17./18.02.1962). Auf Hamburg bezogen rückt der AC in die Konjunktion mit Jupiter und der Knotenachse – Jupiter ist der klassische Herr der Fische. 1962 war das Jahr des Höhepunktes des Kalten Krieges, das Jahr der Kuba-Krise. Auf Havanna/Kuba befindet sich Pluto exakt auf dem MC. Bekanntlich waren die Großmächte damals näher einem nuklearen Inferno, als den Zeitgenossen selbst bewusst war. Es kamen also im Jahr 1962 zusammen die drohende politische Eskalation und der „natürliche“ Exzess an der deutschen Nordseeküste. Das Wort Exzess wird hier bewusst gewählt: im Sinne eines „Zuviels“, einer „Überwertigkeit“, eines Überschreiten des gebotenen Maßes. Auch das obige Subhoroskop weist eine vergleichbare massive energetische Zentrierung auf. Auch hier ist denkbar sowohl die Entladung (Wassermann…) von Naturkräften wie auch von aufgestauten politischen Zerwürfnissen. SA=MO/MA steht im Horoskop zu Beginn des Wassermanns: gewiss mehrdeutig, doch in mundanen Horoskopen stellt der Mond nun einmal das Volk dar, und hier auch das infolge kriegerischer Entwicklungen geplagte.

Auch Transite über Subhoroskope können ihre Spuren hinterlassen. So gesehen ist die eben erwähnte Dreifachkonjunktion im Auge zu behalten, vor allem aber Mars auf dem zweiten Grad Wassermann, den sabischen Symbolen zufolge ein „Gewittergrad“. Manches an den sabischen Symbolen ist enigmatisch, manches scheint gar trivial, doch die je zweiten Grade fix, vor allem der zweite Grad Stier und der zweite Grad Wassermann beinhalten in der Tat nachweislich potentiell elementare Energien. Pluto wird im Januar ’25 auf dem zweiten Grad Wassermann stehen, ein weiteres Mal im Spätsommer/Herbst des kommenden Jahres. Uranus, Zweitregent über den Wassermann (ich favorisiere die tradierten Herrscher), steht über Berlin auf dem DC in der direkten Halbsumme von Pluto und Rahu (aufsteigender Mondknoten). Von der Knotenachse heißt es reichlich verknappt, sie stelle „Verbindungen“ her. Wie dem auch sei, in diesem Fall scheint die Ebertinsche Bestimmung der Pluto-Rahu-Verbindung zutreffend. R.Ebertin notiert in der Kombination der Gestirneinflüsse dazu „Massenschicksal“. Mehr Aufschluss dürfte der laufende Uranus erbringen, der im kommenden Juni ins Quadrat zum Radixuranus und zur Horizontalachse geraten wird. „Große Aufregungen in der Gemeinschaft“ heißt es da bei Ebertin zu UR=PL/MK. Im Frühsommer 2025 wird sich das Land in eine Entscheidungssituation gestellt sehen, die eigene Position in Europa betreffend. (Siehe auch die eingangs eingebrachten Hinweise auf den Frühsommer 2025.) Vieles wird abhängen von der Regierung, die sich nach den Februarwahlen bilden wird.

(Fortsetzung folgt…)

Putin …. cont.

Vorweg, in denkbar knappster Form, den nachfolgenden Beiträgen vorangestellt: – Nie war die Prognose riskanter und mit mehr Unwägbarkeiten geschlagen als heute. Das Paradoxon: Im Maße scheinbarer Globaltransparenz gilt das gegenläufige Wort Heraklits: „Die Natur neigt dazu, sich zu verbergen.“ Die Wahrheit ist nach altgriechischem Verständnis der Prozess des wechselseitigen (Ver-)Bergens und Entbergens. // Die Wahrnehmung, derzufolge Putin bereit ist, jedes erdenkliche Verbrechen zu begehen, um seine imperialen Ziele zu erreichen, hat das Stadium der subjektiven Einschätzung endgültig hinter sich gelassen, hat ein Faktum in den Focius genommen. // Man täusche sich nicht: Putin spielt kein geringes Spiel. Es geht ihm um die Zerstörung des von ihm leidenschaftlich gehassten Liberalismus. // Es soll hier vordringlich gehen um die Bedrohung, der sich die Bundesrepublik schon jetzt ausgesetzt sieht.

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Anfang Juni 2025 wird Uranus dort stehen, wo er sich zu Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion im Juni 1941 befand. Eine Uranus-Revolution wiederholt nie Vergangenes im Verhältnis 1:1, wohl aber thematisiert sie Geschehenes, bringt es zurück ins Gedächtnis, verlangt Ausgleich … – man sieht auf den ersten Blick manches an Möglichkeiten. Es ist nicht anzunehmen, dass diese planetare Rückkehr Putin vor Augen stehen wird. Gleichwohl wird dies nicht ohne Folgen bleiben, eine Zäsur mit sich bringen, das Verhältnis Deutschland-Russland betreffend.

Hier noch einmal ein Blick auf das mehrfach vor Augen geführte Russland-Horoskop von 1917. Es ist nicht das Horoskop der Sowjetunion. Es ist das Horoskop des nachzaristischen Russland (und ergänzt das unlängst vorgestellt Horoskop von 862).

Russland, Wassermann-OG 1917, Petrograd/Leningrad/St.Petersburg:

Wie bereits an anderer Stelle gezeigt: Im potenziertem 6er-Rhythmus (OHG-System) wird rechtlaufend nach 36 Jahren Pluto überlaufen: Stalins Tod (März 1953), eine tiefgreifende Zäsur. Dann wird 1989 der Mond erreicht – die Folgen sind bekannt. Im März 2022 – nur rund drei Wochen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – wird Saturn ausgelöst, damit auch – siehe die Graphik – Mars.Uranus / Pluto. Im Februar 2025 wird anstehen der Lauf des potenzierten Alterspunktes (AP) über das IC. Die Verbindung mit MA.UR/PL bleibt erhalten, wird gar noch genauer und bleibt über das gesamte kommende Jahr wirksam. In Erinnerung zu halten wird für 2025 zudem sein die kommende Saturn-Neptun-Konjunktion auf den ersten Graden Widder im Quadrat zu Pluto, dazu 2025/2026 der laufende Pluto in Opposition zum Radix-Neptun im vierten Haus.

Nachstehend das Epochenhoroskop von 1955, beruhend auf der Sequenz des Neun Sterne Ki-Systems. Das Horoskop beinhaltet die Großepoche von 1955 bis 2036. (Das ist hier im Blog eingehend mehrfach begründet und beschrieben worden, kann hier aus Zeit- und Platzgründen nicht ein weiteres Mal erläutert werden.)

Das Horoskop soll auf Russland, im nächsten Beitrag auf Deutschland bezogen werden.

Wassermann-Oktilogramm 1955 (Epoche 1955 – ), Moskau

Außen im Bild findet sich der Sonnenbogen für den Dezember 2024. In der Radix steht Neptun auf dem IC. Nach der Glahnschen Gleichung 1 Grad=2,5 Jahre (auch dies mehfach eingehend exemplifiziert) wird dieser Neptun 2025 ausgelöst. (Die Glahnsche Direktion: Steht z.B. ein Planet auf 10 Grad, dann wird der Gradwert mit 2.5 multipliziert (hier gleich 25), der Planet ist also mit 25 Jahren fällig.) Mit Neptun wird die Vertikalachse aufgerufen und es gilt IC.MC= SO/NE ( dies in der Grafik nicht eigens markiert – akkurat, direkte Halbsumme). Da die Sonne das AC bestimmt, Neptun als Mitregent das achte Haus, ist kaum denkbar, dass dies nicht die Substanz von Volk und Staat(sautorität) angreift. Dies geht einher mit der zeitgleichen Präsenz des direktiven AC auf eben diesem Radixneptun (siehe die Markierung in der Graphik. Die Konjunktion wird exakt im Sommer/Herbst 2025). – Derzeit steht der direktive Mond auf dem 23. Grad Jungfrau – wie unschwer aufzuzeigen ist, ein echter Kriegsgrad, siehe z.B den Ausbruch von WK I und WK II. Und derzeit hat der Moskauer Diktator offenkundig die letzten Skrupel abgelegt – wie anhand der Nachrichten nahezu täglich zu verfolgen. Dem Regime droht der Untergang – und der des Putin-Verbündeten Assad hat Putin schweren Schaden zugefügt. Doch zu erwarten ist, dass Putin noch weiter ungehemmt um sich schlagen wird. Er sieht sich dem gleichen Zwang ausgesetzt wie MacBeth: „I am in blood stepped in so far that, should I wade no more, returning were as tedious as go o’er.“

Warum gibt es (noch?) keinen Aufstand gegen Putin? Meine Vermutung: Es ist die Angst der Russen vor der fälligen eigenen Scham.

Fortsetzung folgt in Kürze

Putin reloaded…. cont. 2

Zum Thema „Putin“ / „Russland“ sind hier im Blog bereits, diesem Thread vorausgehend, erchienen die folgenden Beträge: 07.08.2022 // 16.10.2022 // 26.10.2022 // 10.03. 2023 // 01.03.2024

In Verbindung mit den jüngsten Beiträgen zum Thema müsste sich, so ist zu hoffen, ein halbwegs stimmiges Bild des russischen Autokraten und seines Landes ergeben. Die hier folgenden Texte nehmen Deutschland in den Blick: in welchem Maß, in welcher Form das Land der Putinschen Bedrohung ausgesetzt sein wird, wie es darauf reagieren wird. Damit gerate ich an den Rand des Prognostischen.

Zum Thema „Prognose“ einleitend dieses: Ende 1938 oder Anfang 1939 veröffentlichte Charles O. Carter seine berühmt gewordene „no-war-prediction“. Carter war ein renommierter britischer Astrologe (nach wie vor beachtenswert sind seine symbolischen Direktionen). Carter ging aus vom Horoskops des Frühjahrsingresses 1939 – und ging fehl (dies bei einem Horoskop mit einem Neumond in Haus zehn im Quadrat zu Mars auf dem ersten Grad Steinbock und einem Pluto auf dem AC, Bezug London). Vermutlich waren hier wirksam subjektive Hoffnungen wie Befürchtungen (häufig zwei Seiten einer Münze). Es ist nicht leicht, immun für derartige Suggestionen zu sein. Kein Astrologe sollte von sich behaupten, er sei gänzlich frei von solchen Versuchungen.

1989 war ich zwar mit den Grundlagen der Astrologie vertraut, aber alles andere als ein „Fortgeschrittener“. Auf meinem Schreibtisch stand damals ein Ordner, den ich 1988 angelegt hatte, betitelt „1989“. Nach Sichtung einer Reihe von mundanen Horoskopen war ich zu dem Schluss gekommen, dass der Ostblock in jenem Jahr kollabieren würde. Meine Frau, begreiflicherweise skeptisch, akzeptierte meinen Vorschlag, einen Grundvorrat an Lebensmitteln anzulegen. Wir gaben für diesen Zweck rund 200 DM aus (Wasser, Reis, Kerzen, Konserven etc.). Meine Befürchtung (auch hier also das Thema Hoffnungen versus Befürchtungen) : Bevor der Koloss kollabiert, wird er noch einmal um sich schlagen. Der Koloss ging in die Knie, hatte aber nicht mehr den Willen und die Kraft, dem Sturz Einhalt zu gebieten. Die tatsächlichen Entwicklungen der Jahre 1989/1990 sind bekannt. (Die Lebensmittel waren mit Umsicht ausgewählt worden, nichts davon musste weggeworfen werden, alles wurde nach dem 09.11.’89 schrittweise konsumiert…). – Wer will, mag diesen persönlichen Rückblick verstehen als verdeckten Hinweis, sich für den Fall des Falles zu bevorraten. Immerhin, vor wenigen Jahren noch kaum denkbar: Das Bundesinnenministerium rät dazu, für die Dauer von zehn Tagen dank eigener Versorgung gesichert zu sein. M.E. sorgfältig und verantwortungsvoll verfasst ist der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, Herausgeber ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de).

Die in Kürze folgenden Sichtungen des kommenden Jahres vermeiden, bezogen auf Deutschland, konkrete „Ereignisprognostik“, scheuen sich aber nicht, offenkundige Gefährdungen auszusprechen – soweit für mich erkennbar. Selbstverständlich mögen diese Sichtungen im Einzelnen oder gar im Grundsätzlichen anfechtbar sein.

(Übrigens, der Hinweis ist statthaft: 100 Jahre „Der Zauberberg“, Th.Mann (Nov. 1924) Stupender Bezug zur gegenwärtigen Situation, zur Drohung des Totalitären – somit auch der Bezug zum Thema des Threads. Th. Mann sagte, man solle das Buch zweimal lesen. Nun, schon die einmalige Lektüre ist ja ein nicht geringer Kraftakt – aber ein gebotener!)

Putin reloaded, cont.

Es sind in diesem Thread längere Ausführungen nötig, wie sich bei näherem Hinsehen erweist, also nachfolgend die erste Fortsetzung des Eingangsbeitrages. Dazu gehört auch ein Blick auf die Anfänge Russlands: – https://de.wikipedia.org/wiki/Kiewer_Rus#Gr%C3%BCndung_des_Rurikiden-Staates_in_Nowgorod

Da das Thema von weitreichender Bedeutung nicht zuletzt für Deutschland ist, liegt es nahe, die verfügbaren (und stimmigen) Mundanhoroskope Russlands in den Blick zu nehmen. Die Anfänge Russlands, da herrscht Konsens, finden sich im Jahr 862, in Nowgorod. Russland steht ein weiteres Mal an einer Schwelle. Da gilt es aus astrologischer Sicht ad fontes zu gehen Näheres im obigen Wikipedia-Link. Wie häufiger hier im Blog aufgezeigt: Es lohnt immer, im Mundanen einen Blick auf das jeweilige Jahreshoroskop zu werfen, spezifisch auf das Wassermann-Oktilogramm. (Ich beziehe dies selbst dann mit ein, wenn ein verlässliches Geburts- bzw. Gründungsdatum vorliegt.)

„Ur-Russland“, Nowgorod, Wassermann-OG 862, (Daten oben links in der Abb.)

Russland ist uranisch geprägt, wie auch die Niederlande ein Wassermann-Land, doch beide bringen dies in recht unterschiedlicher Ausprägung zum Ausdruck. So schlägt das Spiegelzeichen des Wassermanns, der Skorpion, in Russland in fühlbar stärkerem Maße durch als in den Niederlanden (wo wiederum das „Ausklangzeichen“ (Frickler) des Wassermanns, die Jungfrau, mit ihrem Arbeitsethos maßgebend war – Sehr deutlich in diesem Zusammhang ist ja, dass Peter der Große in die Niederlande reiste, um eingehend das dortige Schiffshandwerk zu studieren). Man denke mit Blick auf das Spiegelzeichen Russlands an die immer wieder anzutreffende surreale Phantastik (u.a. N.Gogol – u.a. „Die toten Seelen“), vor allem auch an die unvermittelt durchbrechende Dämonie, die im Skorpion zu Hause ist (Dostojewski, die Sonne im Skorpion: „Die Dämonen“).

Hier im Bild nun Uranus auf dem IC, und dies in der äußerst exakten direkten Halbsumme von Saturn und Pluto – also MC.IC.UR = SA/PL. Dies scheint für entscheidende Phasen und Ereignisse der Geschichte Russlands charakteristisch: „Keine Gefahr scheuen, plötzliche Gewaltakte, Strenge, Einseitigkeit „Selbstaufopferung“ – dies einige der Kennzeichnungen für diese Konstellationen in R.Ebertins „Kombination der Gestirneinflüsse“. Ein elementares immer wiederkehrendes Thema der russischen Geschichte und Kultur ist das Opfer (siehe z.B. dieses: https://de.wikipedia.org/wiki/Opfer_(1986) ). Dies nun in doppeltem Sinne: das Opfer, das ich selbst bringe, also die Selbstaufopferung. Dann aber das Opfer, zu dem ich gezwungen werden: durch die Zwänge der Geschichte, durch den Staat… siehe vor allem die ungeheure Zahl an Opfern, die das Gewaltregime Stalins forderte. – Zu beachten ist unbedingt, dass Saturn in diesem Horoskop Spannungsherr ist, zudem im exakten Quinkunx zum AC steht. Th. Ring nannte das Quinkunx bezeichnenderweise „Tantalusaspekt“. Gehen wir vom AC aus – der Bereich, in dem das Ich mit seinem Umfeld interagiert, dort quasi seinen Negativabdruck vorfindet – dann findet sich in diesem Horoskop in direkter Halbsumme AC=JU/PL=SO/UR (in der Graphik nicht eigens eingetragen). Die Verbindung von Jupiter und Pluto geht so gut wie immer einher mit Machtstreben, dies im Mundanen wiederum verbunden mit der Organisation und Führung der Masse. Was in der Anbindung an die Halbsumme SO/UR zuweilen auch das Einschlagen eines neuen Kurses erzwingen kann – mal eine Reform, dann aber in verschärfter Intensität eine Revolution, generell ein grundlegender Kurswechsel. So z.B. Pluto im Transit über IC Konj. Uranus während der Oktoberrevolution 1917, so auch 1990, als Uranus das MC überlief, das Jahr, in dem sich die anstehende Auflösung der Sowjetunion abzeichnete.

Wann und wie wäre die Stimmigkeit eines Horoskops wie das des Jahres 862 „bewiesen“? Es gibt aber eine Verifizierung mittels Evidenz – so etwa diese:

Russland 862, Wassermann-Oktilogramm, Septar 1989-1996

Im Bild das Jahrsiebt des Kollabierens der Sowjetunion – die, zumindest den territorialen Bestand betreffend – wiederherzustellen Putin sich geschworen haben soll. SO/NE in Haus zehn = SA/MC.KN – die Schwäche der staatlichen Autoritäten, am Ende der Zusammenbruch des über Jahrzehnte mit Gewalt zusammengehaltenen Imperiums.

Das Horoskop des Jahres 862 hat etliches mitzuteilen, den Gang der russischen Geschichte betreffend – bis in die Gegenwart und bis in die uns bevorstehende nahe Zukunft hinein. Es nimmt also auch die Entwicklungen des Putin-Reiches in den Focus.

Studienfall: untenstehend das Septar 1940-1947 des Horoskops von 862 – hier einmal mit den GZH abgebildet. Der Mond auf dem 17. Grad Jungfrau im ersten Haus, ein Grad massivster Eruption. Stalin proklamierte 1941 den „Großen Vaterländischen Krieg“, ließ gar wieder Ikonen segnen, wohl wissend, dass er wohl nur auf diesem Wege die tradierten nationalen Kräfte revitalisieren konnte . Doch der Mond steht im Quadrat zu Saturn, hinzu kommt die Konjunktion Pluto-Ketu (Südknoten). Es sei nicht behauptet, das furchtbare Schicksal jener Jahre sei hier vollständig dargestellt. Doch ich denke, das Wesentliche des unheilvollen Geschehens hat sich hier zwingend ins Bild gesetzt.

(Fortsetzung folgt)

Putin reloaded. a) Putin: Loki

Wer ist Putin? Ein in die Jahre gekommener KGB-Gangster? Eine im Grunde banale Figur? Schlicht ein übler Verbrecher? Ein Imperialist? Ein Stalin-Verehrer? Oder einfach ein gewissenloser Nihilist? – Einiges davon dürfte stimmig sein. Aber Putin bleibt seltsam ungreifbar.

Loki ist eine der interessantesten Figuren der nordischen Mythologie. Die griechische, obwohl mit einer enormen Fülle an Gestalten versehen, hat da kein Pendant aufzuweisen. Die nordische Mythologie scheint mir ursrünglicher als die griechische, Letztere wirkt auf mich „literatisierter“. Da mag man mir womöglich mit Recht widersprechen. Wie auch immer: Der Verweis auf die Parallele Hermes/Merkur greift zu kurz. Hermes wie Loki empfinden keine moralischen Skrupel, wenn sie lügen, die Wahrheit verbiegen, verschweigen – auch Verschweigen kann eine Form der Lüge sein. Das ist nichts Neues, schließlich ist die Lüge die ureigentliche Sphäre des Totalitären. Doch ist Hermes ein Agent des Totalitären? Natürlich nicht, seine Sphäre ist das Element der Luft. Er scheut die ideologische Fixierung, sofern er sich en passant in derartigen Gefilden tummeln mag. Da, wo er lügt, ist meist ein spielerisches, zuweilen gar heiteres Moment gegeben – gefolgt von einem „April, April!“. Ist Loki ein Agent des Totalitären? In viel stärkerem Maß als Hermes/Merkur ist Loki ein Agent Mephistos, des Luziferischen. Loki kann, anders als Hermes/Merkur unvermittelt Dämonie aufblitzen lassen. „Lucifer“ – dies ist noch heute das niederländische Wort für das deutsche „Streichholz“. Ursprünglich war der luziferische Phospor, das rasch entflammbare Element, der Hauptbestandteil des Streichholzes. Doch ist Loki nicht in vergleichbarer Weise eindimensional fixierbar. Dass er häufiger primär mit dem Feuerelement in Verbindung gebracht worden ist, liegt an der Verwechslung von Loki und Loge (auch bei R.Wagner findet sich diese Verwechslung). Tatsächlich wirkt er eher in multifunktionaler Weise. Er gilt als Trickser, wechselweise als Charmeur und Betrüger. „Loki ist schmuck und schön von Gestalt, aber bös von Gemüth und sehr unbeständig. Er übertrifft alle andern in Schlauheit und jeder Art von Betrug. Er brachte die Asen in manche Verlegenheit; doch half er ihnen oft auch durch seine Klugheit wieder heraus.“ (Karl Simrock: Die Edda). Mal scheint er den Asen (den Göttern) gewogen, fördert zuweilen gar deren Unternehmungen. Dann aber intrigiert er, am Ende trägt er entscheidend bei zur Götterdämmerung. Loki bricht Tabus, liebt es Grenzen zu übertreten, mag es, Geschlechterrollen zu spielen, gibt sich gerne als Schalk. Ein liebenswerter Schurke, möchte man meinen. Doch er erzwingt den Tod des Lichtgottes Baldur. Und mit der Riesin Angrboda zeugt Loki das infernale Trio welches den Ragnarök, den finalen Weltensturz ins Werk setzen sollte: den Fenriswolf, die Totengöttin Hel und die Midgardschlange. Am Ende scheint Nietzsches „phosphorisches“ Gedicht „Ecce homo“ womöglich doch wie auf Loki zugeschnitten: „Ja! Ich weiß, woher ich stamme! / Ungesättigt gleich der Flamme / Glühe und verzehr’ ich mich. / Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.

Nach dem Tod Baldurs durchschauen die Asen die Natur Lokis. Dieser aber entkommt ihnen, und nun ist sein eigentliches Element die Rache.

Eine derart komplexe Gestalt wie die Lokis wird sich, gleich in welchem Mythos, so leicht nicht ein weiteres Mal finden lassen. Mir scheint es, dass sich etliches von dem hier auf knappstem Raum Skizzierten in der Figur Putins in Szene gesetzt hat. Putin trickst, er spielt mal mit offenen Karten – dann z.B. wo er mit seinem Nukleararsenal droht. Und dann spielt er mit verdeckten Karten, dort z.B., wo er Killer auf ungeliebte Regimegegner ansetzt – man kennt dergleichen, das muss hier nicht eigens ausgeführt werden. Er scheut sich nicht, mit Iran und Nordkorea zu paktieren, den dortigen Machthabern den roten Teppich auszubreiten. Loki-Putin zögert nicht einen Haken zu schlagen, wenn es darum geht, ein weiteres Mal dem verhassten Westen die eigene (vermeintlich) ungefährdete Souveränität vor Augen zu führen.

Aussteiger wie Meuthen, Petry et al, welche der AfD den Rücken gekehrt haben, vertraut mit den Interna dort, sprechen es deutlich aus: dass es in der Partei klare Sympathien für Putin gibt – Sympathien, die natürlich nach außen hin nie klare Artikulation finden (soviel zur Strategie dieser Partei …). Woher, wozu diese Zuwendung? Putin negiert die Fundamente der Aufklärung, mithin das, was die Grundlegung der Demokratie ausmacht. Letztlich ist dies der Kern seines mit Hass betriebenen Kriegs gegen die Ukraine – der längst auch ein verdeckter Krieg gegen den „Westen“ ist. Man täusche sich da nicht: Lokin-Putin würde sich nicht scheuen, den finalen Schlag zu führen. Die schwersten Attacken, die gegen die Fundamente der Aufklärung geführt werden können, sind die des unreflektierten Mythos: im Falle Putins die Infamie des zündelnden Loki, wohl auch die Brutalität der Thorschen Hammerschläge. (Doch ist zu wünschen, dass dieses stimmt: Thors Hammer soll einen zu kurzen Stiel gehabt haben …)

Das wäre astrologisch näher zu begründen – also Fortsetzung folgt.

Saturn, Herr des Steinbocks, Herr des Wassermanns

In womöglich keinem anderen Land hat man die tradierte Herrscherlehre, mithin die tradierte Siebenerordnung, im 20. Jahrhundert so gründlich entsorgt wie in Deutschland. Anders verhält es sich im angloamerkanischen Raum, wo gar zu beobachten ist, dass mancher Astrologe erkennt, dass die Außerachtlassung der klassischen Würden der Astrologie Schaden zugefügt hat. Es soll hier nur um Saturn als Herr über den Wassermann gehen (wobei die Mitregentschaft des Uranus nicht bestritten werden soll !). Gerade hier im Falle des Wassermanns scheint das Verständnis schwierig – doch gerade hier erweist sich wie stimmig diese Zuordnung ist.

Das Bild ist bekannt, es steht hier, um noch einmal die harmonische Geschlossenheit der tradierten planetaren Ordnung in Erinnerung zu bringen und zu veranschaulichen. Es zeigt vor allem auch die Verbindung der Lichter mit dem „doppelten“ Saturn. Der Astrologe Franz Frickler ergänzte die internen Relationen in diesem Gefüge, indem er die Lichter einander annäherte: Die Sonne hat ihrer primäres Domizil im Löwen, ihr sekundäres im Krebs, der Mond sein primäres Domizil im Krebs, das sekundäre im Löwen. Da wird man ihm nicht so leicht folgen wollen. Immerhin sind seine Begründungen, hier nicht näher auszuführen, nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, näherer Überlegung wert.

Ein Blick auf Regionen, Epochen, die eine deutliche Wassermannprägung haben: Z.B die Niederlande – die Prägung ist unschwer aufzuzeigen. Dort entstand gut zwei Jahrhunderte vor der Fr.Revolution eine bürgerliche Gesellschaft, der Adel in den Niederlanden war früh entmachtet. Wer das Land näher kennt, der ist vertraut mit der „Gruppenkultur“, die sich schon in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts findet (das berühmteste Beispiel ist wohl die „Nachtwache“). Nun ist das Land über Jahrhunderte calvinistisch geprägt gewesen, wenngleich in den gegenwärtig zunehmend säkularisierten Zeiten in weniger starkem Maße. Noch heute irritiert den Nicht-Niederländer das auffällige Miteinander von progressiver Modernität und traditioneller Prägung. Und gerade in dieser für den Außenstehenden nicht leicht zu begreifenden paradoxen Verbindung dokumentiert sich die Regentschaft des Saturn über den Wassermann. Die mit dem Calvinismus generell verbundenen Qualitäten – strenge Moral, Pflichtbewusstsein, Arbeitsethos … – sind in der Geschichte der Niederlande unschwer nachzuweisen, bis in die Gegenwart hinein. – Auch für die Geschichte Preußens waren die genannten Eigenschaften immer wieder bestimmend – siehe u.a. die Regentschaft des Wassermanns Friedrich II. Dort aber setzte sich die Doppelregentschaft des Saturn durch: Mal setzte sich in Preußen der Wassermann-Saturn durch, mal gewann der Steinbock-Saturn die Oberhand. Hier kommt einem dieser römische Gott in den Sinn:

Janus hat dem Januar seinen Namen gegeben. Er ist auch der Gott des Tore, der Türen, die in beiden Richtungen durchschritten werden können („This door swings both ways.“).

Vermutlich ist nie eine Kultur stärker vom Wassermann gepägt gewesen als die griechische. Natürlich fällt einem zunächst die Entstehung der Demokratie ein (wobei oft übersehen wird, dass es dazu nur im attischen Raum kam, keineswegs im gesamten Griechenland). Dann das (allerdings oft wenig friedliche) Miteinander der vielen mehr oder weniger souveränen Stadtstaaten („Polis“). Doch wichtiger wohl noch: In der griechischen Kultur gewinnt der Mensch erstmals eine individuelle Gestalt – dies jetzt auch wörtlich gesehen – siehe die griechische Plastik. Dort tritt der Dargestellte aus der archaischen Starre des Steinbocks ins offene Dasein. Der Wassermann aber ist das Zeichen des Menschen, genauer: des idealen, des vollkommenen Menschen. Hierher gehört natürlich auch das Wort vom „homen mensura“, der Satz vom Menschen als Maß aller Dinge. Steht man vor einem griechischen Tempel, z.B. in Paestum, dann sieht man sich nicht einem überwertig Monumentalen gegenüber, sondern einem Bauwerk, in dem der Mensch das eigene Maß wiederfinden mag. „Anthropos“ = der Mensch, dieser ist der „Aufrechte“, allein dies verweist auf den Saturn als Herrn über den Wassermann.

Stier, Löwe, Adler/Skorpion, Mensch – diese vier, Ausdruck der vier fixen Zeichen des Tierkreises, sind erstmals erwähnt im AT-Buch Ezechiel. Das Bild wird später aufgegriffen in der Geheimen Offenbarung des Neuen Testamentes: „Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“ Der vollkommene Mensch ist derjenige, welcher der Gestalt eines Engels zustrebt. Vor diesem Hintergrund verdient besondere Beachtung, wie häufig anthropologische Themen in das Denken und in die Formen von Wassermanngeprägten eingeht. Zu nennen wäre etwa Arnold Gehlen, Sonne Konjunktion Saturn im Wassermann (Hauptwerk „Der Mensch“), der den Menschen als „Mängelwesen“ sieht. Der Mensch ist hier nur in unzureichender Weise ausgestattet für ein Dasein inmitten der Naturgewalten. Aber gerade aus diesem Defizit heraus ist er willens und fähig zur Ausbildung von Kultur und „Fortschritt“. Oder Max Scheler, auch er zu den anthropologischen Philosophen zu rechnen, auch er mit dem Saturn im Wassermann. Scheler: „Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch geworden ist: in dem er nicht mehr weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß.“ Hier das Löwe-Oktilogramm, welches der Geburt Max Schelers (22.08.1874) vorausging. Mit der scharfen achsengebundenen Opposion von Saturn (Spannungsherrscher!) und Uranus erscheint es wie eine Bestätigung des eben Zitierten:

Oder Georges Simenon, Autor von rund 200 Romanen, auch er im Wassermann geboren. Er sagte sinngemäß, der Mensch sei in so unzureichender Weise für sein Dasein ausgestattet, dass es immer wieder verwundere, wie er dessen Herausforderungen meist doch bestehen könne. Ein weiterer Autor, Georg Trakl, die Sonne im Wassermann, der wohl bdeutendste Dichter des Expressionismus: „…Des Menschen goldenes Bildnis verschlänge die eisige Woge der Ewigkeit…“ („Klage“). Der Dichter leidet an der Diskrepanz zwischen dem Idealbild und der Verfallenheit, auch Schuldhaftigkeit des Menschen, der seinem göttlichen Urbild nicht mehr entsprechen kann. Siehe auch Trakls „Kaspar Hauser Lied“: „… Gott sprach eine sanfte Flamme zu seinem Herzen: O Mensch!…“

Zurück zu den Griechen und ihrer Wassermann-Kultur. Sie haben das Theater ins Leben gerufen, sie haben sowohl die Komödie wie auch die Tragödie geschaffen. Zwei Antipoden, von denen man meinen könnte, dass sie einander so fremd sind, dass es zu keiner Begegnung der beiden kommen könnte. Das Gegenteil hat dann in der Tat erst Shakespeare auf die Bühne gebracht. Selbst eine schwarze Tragödie wie der MacBeth weist komische Momente auf. Nietzsches „Geburt der Tragödie“ hat hier den Kern getroffen (der von den Enthusiasten der deutschen Klassik zuvor meist verfehlt worden war): Nietzsche lobt den Griechen, „der mit schneidigem Blicke mitten in das furchtbare Vernichtungstreiben der sogenannten Weltgeschichte, ebenso wie in die Grausamkeit der Natur geschaut hat.“ Wer niemals von Krankheit oder Leid betroffen wurde, habe es nicht nötig Schönes hervorzubringen. Und zum Ende der „Geburt der Tragödie heißt es: „Wie viel musste dies Volk leiden, um so schön werden zu können!“

Ich hoffe, diese Ausführungen, vor allem diejenigen die Griechen betreffend, können hinreichend die Doppelherrschaft des Saturn belegen.

USA -Trump

Es hatte nicht an astrologischen Prognosen gefehlt – und wie so oft gab es da keinen klaren Trend. Mir selbst erschien ein Sieg K.Harris‘ nicht sehr wahrscheinlich. Ausschlaggebend für mich war dies: Nach der hier wiederholt vorgestellten Glahnschen Gleichung 1 Grad = 2.5 Jahre löste sich unmittelbar vor der Wahl Jupiter im Horoskop von K.Harris aus, und zwar mit dem 60. Geburtstag der Kandidatin, rund 14 Tage vor der Wahl. Dieser Jupiter steht auf exakt 24 Grad Stier, er ist Regent über Haus 10. Jupiter ist rückläufig und peregrin, und er steht im zwölften Haus. Natürlich hat K.H. beruflich viel Erfolg gehabt – immerhin war sie Vize-Präsidentin, kann auf eine steile Karriere in der Justiz zurückblicken. Doch die Auslösung des faktisch „würdelos“ dastehenden Jupiter als Herr übers MC unmittelbar vor der Wahl machte einen Erfolg wenig wahrscheinlich.

Nachstehend das Wassermann-OG 1776 der USA, das Jahresbild für 1776, Philadelphia. Es lohnt sich immer, einen Blick auf die Kernthemen des Jahres zu werfen – auch dann, wenn ein gesichertes Geburts- bzw. Staatshoroskop verfügbar ist.

Wassermann – Oktilogramm 1776, Philadelphia (Pen.)

Ein erhöhter Saturn auf dem AC als Regent über Haus vier – allein dies hat Elementares über die USA zu sagen. Er transportiert indirekt den Pluto aus Haus vier mit ins eigene Selbstverständnis. Seit etlichen Jahrzehnten schlägt das Pendel in den USA immer wieder aus in Richtung Konservatismus, der im kritischen Fall ideologisch aufgeladen ist, unter dem Druck einer Tradition steht, die in nicht geringen Teilen archaisch-biblischer Natur ist. (Was hierzulande oft übersehen wird: Die USA sind in deutlich stärkerem Maß als etwa Deutschland religiös geprägt. Dies wird auch nicht durch die Tatsache relativiert, dass Trump sich nicht unbedingt christlichen Vorstellungen verpflichtet sieht.)

Im Außenring die Direktion des sog.“Kleinen Zwölfers“ (der Wert: 30/12/12= 0.20833). Diese Direktion ist vor allem bei Horoskopen mit ausgedehntem zeitlichem Wirkungsraum zu empfehlen. Auf dem MC des Redixbildes steht derzeit der direktive Uranus, den Wechsel in der Führung des Landes ankündigend. Ein Grad entspricht bei dieser Direktion der Dauer von 4.8 Jahren. Doch die Konjunktion des direktiven Mars mit dem DC, nachfolgend die Opposition zum Radixsaturn, dürfte bereits 2025, spätestens 2026 spürbar werden. Zwar gilt Trump als Isolationist, doch hält man es ausgemacht, dass er einem Konflikt mit China nicht aus dem Weg gehen würde, insbesondere dort, wo es um drängende Fragen der Ökonomie geht.

USA- Wassermann-Oktilogramm, Tertiärprogressionen I für den 14.06.1946

Wie bereits mehrfach demonstriert: Ich erfahre einiges über die Bedeutung eines Politikers, berechne ich für dessen Staat die Tertiärprogressionen I für den Tag des Geburtstags des Nativen – im vorliegenden Fall also für den 14.06.1946, Geburt Trumps (Daten oben links in der Graphik). Auch hier Saturn am AC (gestärkt im Domizil), im Spiegel zum AC-Regenten, beide, Jupiter wie Saturn stehen stark im Domizil und im Kardinalhaus. – Nun aber steht Saturn in recht akkurater Opposition zu Uranus auf dem ersten Grad Krebs. Hinzu kommt die applikative Opposition des Mondes zum Mars. Trump wird wohl auf lange Sicht nicht als Einiger, sondern als Spalter seines Volkes agieren – gerade aus diesem Konflikt bezieht er seine Energie, wie denn Energie grundsätzlich aus einem Spannungszustand bezogen werden kann.

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Ich verweise zurück auf meine vier Beiträge „Deutschland 2024-2025“, beginnend mit dem 31.07.2023. Dort wurde, etwas zugespitzt gesagt, die Krise und nachfolgend der Kollaps des linksliberalen Weltbildes für 2024 vorhergesagt. Es ist von Interesse, dass sich – in einem vergrößerten Maßstab – das Gleiche in den USA zeigte – dort ist der Kollaps der „Woke-Welt“ unübersehbar und wohl auch unumkehrbar. Und man wird es auch nicht als Zufall bezeichnen können, dass es nur einen Tag nach der US-Wahl zum Ende der Berliner „Ampel“ kam, ein Fall beeindruckender Synchronizität.