Elemente – Wandlungsphasen

Die westliche (wie auch die indische) Astrologie kennt vier Elemente. Die chinesische hat deren fünf – wobei es ratsamer ist, bei der Letzteren von Wandlungsphasen zu sprechen. Denn im Gegensatz zu den uns vertrauten „Elementen“, die uns (auch) „substanziell“, auch eher statisch erscheinen, sind die Wandlungsphasen in steter Interaktion. Sie können sich „erzeugen“, untereinander schwächen, stärken – sie vermögen sogar eine komplette Wandlung einer der Phasen zu bewirken. Es ist ratsam, hier „westliche“ und chinesische Themen nicht unbesehen in eins zu setzen, auch wenn die „Erde“ wie auch das „Wasser“ hier wie dort Übereinstimmungen zeigen. Wichtig ist auch die Beachtung der jeweiligen Polarität der Wandlungsphasen – Yin oder Yang.

Die chinesische „Astrologie“ ist keine Astrologie in unserem Sinne – auch wenn sie einen Jahreskreis von 12 Tierkreiszeichen hat. Sie basiert im wesentlichen auf kalendarisch überlieferten Zeitrhythmen. Das sog. Bazisuang-Ming-Bild offenbart die Wirksamkeit der Wandlungsphasen im individuellen Lebensgang. Man spricht auch von den Vier Säulen: die Säule des Jahres (in der Abb. rechts außen), die des Monats, des Tages und die der Stunde. Jede Säule besteht aus zwei Teilen: dem sog. Himmelsstamm – jeweils oben in den Säulen -, und dem sog. „Erdzweig“, das ist eines der „Tiere“ des Kalenders. Die wichtigste Säule ist die des Tages – alle wesentlichen Berechnungen und Deutungen gehen von hier aus. Man gelangt hier in recht komplexe Bereiche (und wird sehr schnell erkennen, wie ungemein differenziert ein solches Strukturbild ist). Die Himmelsstämme sind die Wandlungsphasen mitsamt ihren jeweiligen Polaritäten. So ist die zentrale Wandlungsphase, die der Tagessäule, hier im obigen Beispiel, Yang-Wasser. Die Wandlungsphase des Tages-Himmelsstamms ist der sog. „Day Master“, er stellt die Grundlage des individuellen Empfindens und Handelns dar. Doch auch die Erdzweige beinhalten je eine der Wandlungsphasen. Die komplexen Interaktionen. die sich hier ergeben, wie auch deren Relationen zu den einzelnen Lebensbereichen können an dieser Stelle nicht einmal ansatzweise aufgezeigt werden.

Hier soll nur ein Blick auf die Verteilung der Wandlungsphasen geworfen werden. Es handelt sich in der Abb. um das Bazi-Chart von Prinz Harry, dank hinlänglich bekannter Gründe das „Sorgenkind“ der Royal Family. Wir finden hier kein Feuer, dagegen viermal Wasser – was eine klare Überwertigkeit bedeutet. Ein überdurchschnittliches Maß an Wasser kann auf die Neigung verweisen, sich Verpflichtungen zu entziehen. Oft finden sich ungelöste persönliche Probleme, meist auch Selbstzweifel verbunden mit irrationalen Ängsten. Bekanntlich hatte Harry jahrelang unter solchen Ängsten leiden müssen. Hinzu kam, dass die vergangenen zehn Jahre ein zusätzliches Maß an Wasser erbrachten („Dekade“ Yang-Feuer – Ratte / siehe ganz rechts oben – die Ratte istbestimmt von Yang-Wasser ). Und zudem ist das laufende Jahr 2020 auch von Wasser geprägt (es ist ein Jahr der Ratte).

In einem Bazi-Chart verkörpert der Erdzweig der Tagessäule den Partner. Dabei kann es sein, dass eben diese (r) das Zeichen selbst in seinem bzw. ihrem Chart hat, was indessen nicht so sein muss. Ist aber dieser Erdzweig aktiviert, so wie hier durch das Yang-Wasser in der „fließenden Dekade“, so wird die Folge sein, dass es zur partnerschaftlichen Begegnung (oder auch Wandlung) kommen wird.

Offenbar brauchte der Prinz eine Partnerin, die hier Defizite ausgleichen konnte, ihm den Mut und die Leidenschaft („Feuer“) gab, sich aus dem familiären Verbund zu lösen – denn diese Lösung fällt meist nicht leicht, wenn das Feuer im eigenen Geburtsbild fehlt. Aus eigener Kraft wäre dies dem Prinzen vermutlich nicht möglich gewesen. So gesehen dürfte die Partnerschaft für ihn die richtige gewesen sein.

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