Es wurde reichlich geschrieben über die jüngste Große Konjunktion – sie dürfte derweil so allgemein bekannt sein, dass ich mir hier die Graphik ersparen kann – sofern nicht: sie ist mühelos im Netz abrufbar. Was indessen weitgehend unbeachtet blieb: die starke lunare Prägung der Konjunktion: fällig geworden in einem Jahr des Mondes, an einem Tag des Mondes, in einer Stunde des Mondes – Letzteres soweit Deutschland, auch die USA betroffen ist. Es ist bedauerlich, dass die Tages-, Stunden- und Tagesregenten weitgehend unbeachtet bleiben, mitunter fehlt es da nicht an fragwürdigen abwertenden Äußerungen: „Trivialastrologie“ – eine in meinen Augen peinliche Fehlleistung (Näheres in meinem Text über die Regenten, abrufbar im APZ-Forum, dort im Sub-Forum „Materialien“).
Alles hängt hier ab von dem, was ich da an Wahrnehmung dessen habe, was „lunar“ bedeutet. Eine eher oberflächliche Wahrnehmung würde da sprechen von einem „romantischen“ Impuls oder dergleichen. Das dürfte zu kurz greifen, das „Romantische“ hat nach dem mehrfachen Aufguss der letzten Jahrzehnte eh seine Unschuld eingebüßt. Es sei denn, es manifestiert sich als Sehnsucht nach der Reinheit des „Ursprünglichen“ – wie es sich u.a. äußert in Gestalt der Klimaschützer (was nun nicht vorschnell als abfällige Äußerung begriffen werden sollte). Die generelle Verschiebung hin zum Lunaren zeigt sich auch – u.a. – auf der Ebene der „Neun Sterne“ : 2018 – 2027 ist da das lunar geprägte Trigramm „Kun“ wirksam – das Trigramm des rein-lunaren Wirkens. In dem Maße, wie sich die Waagschale zum Lunaren neigt, nehmen die Kräfte des Solaren ab. Es ist die Zeit der „Nacht“ – auch die der nächtlichen Gestalten, die da wachgerufen werden. Vor allem auch solche, die sich als Ausdruck der nationalen Seele begreifen. Die Schwäche des Solaren – sprich: die der zentralen Gewalten, ermöglichte das, was in Washington DC am 06. Januar an bis dato für undenkbar Gehaltenen global medial sichtbar werden konnte. Eine der Gestalten, wohl schon vor dem Geschehen des 06.01 2021 keine unbekannte, nun weltweit medial auf den Schirm gebracht, ließ sich in einem Kostüm ablichten, das alle Eignung gehabt hätte, glaubhaft eine genuine Ork-Figur auf die Bühne zu stellen. „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ – zuweilen auch so: „der Traum der Vernunft gebiert Ungeheuer“ – das ist eine sprichwörtlich gewordene Graphik von F.de Goya – wohl einer der hellsichtigsten Maler der letzten Jahrhunderte. Es ist die Stunde Hekates, der Nekromantie, der Bannung durch archaische Gestalten. Wer aber da glaubt, mit dem 06.01.2021, sei der Spuk beendet, dürfte vergebens den Wunsch gegen die Wirklichkeit in Stellung gebracht haben. Hier scheint das Lunare, wie es sich auf der Karte XVIII des Tarot dargestellt sieht, Gestalt anzunehmen. Der wohl tiefgründigste Kommentar der Großen Arcanen, derjenige von Valentin Tomberg, spricht gar von der „Verhexung“ durch das Lunare. Die eingehende Kontemplation dieses Arcanums verdeutlicht die dort angelegten suggestiven Kräfte. Es ist auch der Sog der Vergangenheit und ihrer magischen wie auch pseudomagischen Figuren.