Mondknoteningresse – Beispiel Marie Antoinette

Im APZ-Forum regte der Administrator, Bernd Westphal an, den Knoteningressen nachzugehen, spezifisch, dem, was sie an mundanem Potential beinhalten. Es finden sich im Forum reichlich Beispiele, durchweg solche instruktiver Art. – In der Folge bin ich der Frage nachgegangen, was dort für die Nativitäten angelegt sein mag, die in den nachfolgenden rund 18 Monaten geboren wurden.

Über die Mondknoten ist viel geschrieben worden, dies kann hier natürlich nicht eingehender verhandelt werden. Ich selbst bin da eher geprägt durch die indisch-vedische Sicht. Demzufolge handelt es sich bei den Knoten um „Unheilbringer“, „Übeltäter“, keineswegs allein um „Verbindungspunkte“ neutraler Art, wie dies hierzulande nach wie vor oft noch gesagt wird. Die Knotenachse beinhaltet permanent die Gefahr der Auslöschung der „Lichter“ – Sonne und Mond – wie dies ja auch meist mehrfach im Jahr geschieht durch Mond- und Sonneneklipsen. Die Knoten sind lunarer Natur, d.h. dort wo sie „zugreifen“, dringen astrale Kräfte ein, häufig solche irrationaler Natur. Aus dem Astralen kommende Wünsche und Begierden können die bedeutende Persönlichkeit in unheilvoller Weise verbinden mit dem kollektiven Verlangen der Nation und der Masse. Eine Person von mundaner Präsenz sieht sich somit der „irrationalen“ Wahrnehmung durch das Kollektiv ausgesetzt. Sie mag dies nutzen für die eigenen Aspirationen, sie mag aber auch ein Opfer dieser Wahrnehmung sein. So erging es Marie Antoinette, Tochter Maria Theresias: anfangs geachtet, dann unbeliebt, zuletzt wurde „l’Autrichienne“ gehasst.

Im Bild der Knoteningress in die Jungfrau, 1755, bezogen auf Wien, der Geburt von Marie Antoinette vorausgehend. Ins Auge fällt sofort der Neuregent über den AC, Pluto, im ersten Haus im T-Quadrat auf Sonne und MC. Es gilt zudem PL=SO/JU – und das dürfte hier bedeuten: zwanghaft den Glücksvorstellungen ausgesetzt sein. Marie Antoinette war eine Ruhelose, Getriebene (lesenswert nach wie vor Stefan Zweigs Biographie der Königin). Dazu parallel SO/UR=MC – „aufgeregter, ruheloser Mesch … plötzliche seelische Erschütterungen erleben“ (R.Ebertin). Es zeigt sich in diesem Thema auch die Krise, dann der Sturz der Monarchie. Im Januar 1793 wird der König hingerichtet, im Herbst muss seine Frau das Schafott besteigen.

Am MC der extrem eruptive Grad 16,x Jungfrau (der „Vulkanausbruch“, so das entsprechende sabische Symbol). Die Königin, eine eher unpolitische Person mit musischen Interessen, laut St. Zweig ein „mittelmäßiger Charakter“, wurde in den Malstrom der Revolution hineingezogen.

Die planetare Struktur ist hier die der Achterteilung (der Hamburger Schule folgend), womit in ergänzender Weise MC= SA/NE gegeben ist: Krise und Fall. – Die Biographie Zweigs versäumt nicht aufzuzeigen, dass die enthronte Königin, ihr sicheres Schicksal vor Augen, an Statur in einem Maße gewann, das selbst ihren geschworenen Feinden Respekt abnötigte.

Es lohnt, diese vorgeburtlichen Ingresse auf Auslösungen hin zu betrachten. Hier – wahlweise – das 1790 einsetzende Septar – das in seiner Deutlichkeit kaum einer näheren Erläuterung bedarf. Man täusche sich nicht, die Venus am AC betreffend: sie kommt aus dem achten Haus.

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