Die ZAHLEN, im Bund / mit der Bilder Verhängnis- / und Gegen- / verhängnis.“ – Paul Celan, „Atemkristall“
Diese Celanschen Zeilen fielen mir letztlich ein beim Blick auf das Epochenhoroskop 1984-2044 (=Wassermann-Oktilogramm 1984):
Es soll hier weder um den Häuserkreis, noch um eine spezifische Lokalisierung gehen (hier gewählt Bezug 0 Grad Länge, 0 Grad Breite, GZH). – Zum Celan-Zitat, ein rätselhaftes Bild, Bilder betreffend. Näheren Zugang gewinnt man, hält man sich die Doppeldeutigkeit des Begriffs „Verhängnis“ vor Augen. Celan war Schütze, so wie der Schütze R.M.Rilke „Tiefenmetaphoriker“ (ein zugestanden etwas schräger Begriff). „Verhängt“ werden kann Schicksal, Strafe… Werden die Bilder verhängt, droht das Verhängnis – aber was meint Celan mit dem „Gegenverhängnis“? Die Bilder selbst können „verhängen“. Zahlen „erzählen“ (es zeigt sich, dass Celan, Jude, tiefergehende Kenntnisse der kabbalistischen Tradition hatte). Die Zahlen selbst können Bilder sein, daher „im Bund mit der Bilder Verhängnis“. Dazu aus dem Kommentar H.G.Gadamers des Gedichtes (hier nur mit dem ersten Teil präsent): „Das, wogegen die Bilder das Verhängende und Verhängte sind, sind die Zahlen, die Zeit, das unabänderliche Vergehen.“
Wir finden im obigen Epochenbild sehr markant das „Bild“ südl.M.KN Konj. UR =ME/PL – mit Uranus im Schützen, dem Zeichen der Bilder. UR=ME/PL laut Ebertin: „Unwiderstehliche suggestive Kraft, fanatisches Verfolgen von Plänen. – Nervenzusammenbruch durch Überschätzung der eigenen Fähigkeiten“ – wobei mir hier gerade der Begriff des Nervenzusammenbruchs, dies infolge einer Überreizung, stimmig scheint: Überreizung durch Bilder- wie Zahlenflut gleichermaßen. – Uranus im Schützen kann auch die Flucht aus der Welt der Bilder sein – oder aber die Bilder werden „progressiv-futuristisch“ verwandelt.
Der absteigende Mondknoten, indisch-vedisch Ketu, ist zwar „Übeltäter“, doch vermag er positive wie negative Rückbindung an die Vergangenheit zu schaffen, an ihre Verhängnisse wie auch an ihre Traditionen und unverzichtbaren Werte. In diesen Zusammenhang gehört das Quadrat des Mondes zu dieser Konjunktion. Zur Konjunktion Uranus-Ketu schreibt Kapiel Raaj: „This is quite a troublesome conjunction. Ketu’s nature of getting away from the world and finding peace in an isolated place and place of spirituality comes in contact with loud mouth, rebellious, and angry Uranus. Here, Ketu can hardly control the nature of Uranus and finds sudden ups and downs in its search for spirituality and truth about the source energy. The vibrations of Ketu are disturbed to a point where it can break away from its own search for spirituality and can find a newer path to God, which is through destruction; someone like a terrorist or even a devil worshiper who might commit murder to please the Gods just so they can be like them.“
Der aufsteigende Knoten (Rahu) ist Zukünftigem zugewandt. Er gilt in der westlich-tropischen Astrologie als „Wohltäter“ – aber er ist nicht minder ambivalent als Ketu. Rahu kann einen fragwürdigen Sog, oft aufs Materielle gerichtet, ausüben. Hier steht er in den Zwillingen, dem Zeichen der Funktionalität. Das obige Epochenbild setzt ein 1984, erfasst damit den damals einsetzenden digitalen Rausch, ein Zahlenrausch, der in der Gegenwart ins Extrem gelaufen ist.
Neptun steht auf dem ersten Grad Steinbock, und es findet sich die direkte Halbsumme SO/SA=NE. Dies ist ohne Frage (auch) ein Hinweis auf den generellen Schwund an Tradition und Hierarchie, im Profanen wie im Weltanschaulich-Religiösen. Im konkreteren Sinn ist dies auch das Faktum der global um sich greifenden „failed states“. SO/SA=NE : „…Konzentrationsschwäche einer Person, persönliche Konzentration auf die Zukunft…, Trennung vom feinstofflichen Körper….“ (U.Rudolph, ABC für Planetenbilder).
Super ‚Text. Über den Generationsbruch in der Rückbindung an traditionelle Kultur und Religion haben wir geredet. Hubert
ZU ergänzen wäre u.a., dass Rahu hier klarer Spannungsherrscher ist und dass sein Regent Merkur, verbunden mit Pluto via Halbsummenbild (s.o.), da er den höchsten Bogengrad in den Zeichen hat, Atmakaraka ist = dem Selbst entsprechend.