Deutschland 2024/25

„Die Ostdeutschen sind nach zwei Diktaturen hintereinander doppelt geprägt. Kaputte Häuser und Straßen kann man in 30 Jahren wieder aufbauen, kaputte Menschen dauern etwas länger“ – das sagte unlängst Wolf Biermann. Damit wird er sich nicht nur Freunde gemacht haben. Es gärt im Verhältnis Westdeutschland-Ostdeutschland. Wunden, vermeintlich geheilte, brechen aufs Neue auf. Seit Monaten steht Katja Hoyer wegen ihres DDR-Bestsellers „Diesseits der Mauer“ in der Kritik. Die einen werfen ihr DDR-Nostalgie vor, die anderen sehen sich in der kritischen Sicht fragwürdiger Formen der Wiedervereinigung bestätigt. In etwa zeitgleich erschienen: „Der Osten – eine westdeutsche Erfindung“ von Dirk Oschmann, ein Leipziger Literaturprofessor, eine kritische Sicht der westlichen Perspektive des Ostens. – Die kontroverse Rezeption der beiden Titel ging zeitlich einher mit dem Transit des Uranus über die Mars-IC-Konjunktion im Horoskop der Bundesrepublik (24.05.1949, 0:00 Berlin-Mitte). Der Mauerfall liegt bald 34 Jahre zurück, die Wiedervereinigung (03.10.1990) in Bälde 33 Jahre. Gleich ob in der Biographie eines Nativen oder einer mundanen Institution: Nach ca. 33 Jahren wird ein unbewältigtes Thema, ein mühsam überdecktes Problem aufs Neue aktualisiert. Es finden sich diesbezüglich reichlich Beispiele, sie können hier aus Platzgründen nicht in extenso angeführt werden. Mit Blick auf das Jahr 1989: 33 Jahre zuvor, 1956, kam es zum Ungarnaufstand, der von der Sowjetunion blutig niedergeschlagen wurde. Und 1989 war es Ungarn, wo, noch vor dem Mauerfall, der Stacheldraht an der Grenze zu Österreich durchgeschnitten wurde. 1956 war aber auch das Jahr der Suez-Krise, ausgelöst durch die Verstaatlichung des Suez-Kanals. Die Folge war das definitive, von den USA erzwungene Ende der imperialen Bestrebungen Großbritanniens. Zeitgleich sah sich Israel 1956 der Bedrohung durch eine Reihe arabischer Staaten ausgesetzt. Nun, 33 Jahre mal 2= 66 Jahre, droht dem Land erneute Gefährdung, doch dieses Mal von innen her, ausgelöst durch die fragwürdige Justizreform, die das Land gespalten hat. (Genau genommen handelt es sich hier um die Drittelung der 100, also um die Spanne von 33.33 Jahren, bei Wiederholung um den Zeitraum von 66.66 Jahren – was im Falle Israels recht genau zutrifft.)

Mit Blick auf das Verhältnis Ost-West in Deutschland und das Erstarken der AfD drängt sich die Frage auf: Droht Deutschland eine vergleichbare Spaltung?

Nachstehend das bekannte Horoskop der Bundesrepublik, abgebildet mit dem Alterspunkt (AP) auf 0 Grad Wassermann (Huberschule, 6er-Rhythmus, GOH). Der Wechsel des APs in den Wassermann war fällig Anfang Juni 1953. Wenige Tage danach kam es zum Aufstand in der DDR, wenige Wochen zuvor hatte die Bundesrepublik einen entscheidenden Schritt in Richtung Wiederbewaffnung getan: Ende April 1953 kam zwischen der Bundesrepublik, den übrigen Mitgliedern der (später gescheiterten) Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, GB und den USA ein Abkommen zustande über die Höhe des deutschen Verteidigungsbeitrages für 1953/54. Adenauer war seinem Ziel, der Schaffung der Bundeswehr, ein gutes Stück näher gekommen. Am 09.05.1955 wurde das Land Mitgliedsstaat der NATO, ein Jahr später wurden die ersten Einheiten der Bundeswehr aufgestellt.

Doch der Kanzler stieß 1953/54 auf erheblichen Widerstand: seitens der Opposition, zum Teil zunächst gar seitens der eigenen Partei, vor allem aber stellte sich die öffentliche Meinung gegen Adenauer. Tatsächlich konnte damals von einer drohenden Spaltung des Landes gesprochen werden – im Horoskop angezeigt durch den AP in der direkten Halbsumme Saturn/Uranus: Signum des Bruches, der Unvereinbarkeiten, zudem verbunden mit Mars am IC ( SA/UR=MC.MA/NE). Dass sich Adenauer durchsetzen konnte, lag nicht zuletzt an der zeitgleich von den West-Alliierten in Aussicht gestellten Vollsouveränität des Landes (realisiert am 05.05.1955), an der für die Bundesrepublik überaus günstig verlaufenen Londoner Schuldenkonferenz (Ende Februar 1953, ratifiziert August 1953) und an dem sich langsam abzeichnenden kommenden Wirtschaftswunder, das mit dem Duo Adenauer-Erhard verbunden war.

„Man steigt nie zweimal in den gleichen Fluss“, heißt es. Ein Geschehen kann sich allenfalls in analoger Gestaltung ein weiteres Mal aktualisieren. Mit 72 Jahren, also im Mai 2021, war das Horoskop der Bundesrepublik im 6er-Rhythmus vollständig durchlaufen, es setzte ein der zweite Lauf. Das aber bedeutet, dass die genannte Konstellation (SA/UR = MA.MC/NE ) im Frühjahr/Frühsommer 2025 ein zweites Mal direkt angetroffen wird. Wie könnte eine Analogie zur Situation des Jahres 1953 aussehen? Hier soll nicht prognostiziert werden, nur Denkbares angesprochen sein. Die Bedenken, den Krieg in der Ukraine betreffend, nehmen in Deutschland zu, sie werden sich weiter verstärken, sollte Deutschland weitreichender noch als bisher in das Geschehen miteinbezogen werden. Das derzeitige Erstarken der AfD findet nicht zuletzt seinen Grund in der verbreiteten Befürchtung, die BRD könnte alsbald schon im Rahmen der NATO militärisch verstärkt in die Pflicht genommen werden. M.a.W.: die weitreichende Ablehnung der 1953 konkreter werdenden Wiederbewaffnung könnte sich in Bälde in verwandelter Gestalt auf ein drohendes militärisches Engagement der Bundeswehr richten.

Die sich hier andeutenden Entwicklungsmöglichkeiten erlangen zusätzliche Gewichtung durch den Sonnenbogen im BRD-Horoskop für den Sommer 2025:

Zeitgleich mit dem AP auf 0 Grad Wassermann gelangt das MC des BRD-Horoskops exakt eben dorthin – was gleichzeitig den opponierenden Mars in die oben genannte Konstellation einbezieht, also: MAsobo.MC sobo = SA/UR=MA/NE. Die Verbindung von Mars und Neptun geht, wie anhand geschichtlicher Entwicklungen unschwer aufzuzeigen ist, kaum je einher mit der Schwächung des Militärischen, sondern verweist eher auf eine (oft ungerichtete, ungeplante) Ausweitung militärischer Operationen (oft auch solche der Seestreitkräfte).

(Fortsetzung folgt)

„Die schreckliche deutsche Sprache“

Gefragt, welche bildliche Vorstellung die deutsche Sprache bei ihm auslöst, sagte jemand: „Deutsch ist wie ein Holzschnitt von Albrecht Dürer.“ Ein anderer: „Deutsch: ein Fachwerkhaus unter Eichenbäumen“. – „Süße deutsche Sprache“, sagte der argentinische Autor Jorge Luis Borges. „Die schreckliche deutsche Sprache“, das sagte bekanntlich Mark Twain. Er hatte dabei wohl weniger Phonologisches im Sinn als die komplexe Worstellung des Deutschen, insbesondere das (in Nebensätzen) nachgestellte Verb, welches häufig ans Ende eines langen, überlangen Satzes gesetzt wird. Das Deutsche gilt als schwer, schwer zu erlernen, schwer im Sinne von gewichtig. Zwar finden sich nicht selten Liebhaber des Deutschen und der deutschen Literatur. Doch die Zahl derjenigen, die sich der Fremdsprache Deutsch zuwenden, nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Das Deutsche, gesprochen, gilt als hart, mancher hat gar noch das gebellte Deutsch drittkassiger Hollywood- Nazifilme im Ohr. – Ohne Zweifel ist das Deutsche eine saturnisch geprägte Sprache. Dies betrifft das Lautbild wie die grammatischen Strukturen gleichermaßen. Es heißt: Wer ein korrektes Französisch spricht, der spricht gleich ein gutes. Für das Deutsche gilt dergleichen nicht. Man kann ein grammatisch fehlerloses Deutsch sprechen und schreiben und dennoch ein schlechtes produzieren. Das sog. Kanzleideutsch pflegt(e) korrekt zu sein, doch der Drang in den Nominalstil und in die Verschachtelung der Sätze trägt den Stempel des bleiernen Saturn. (Die nominale Prägung zeigt sich nicht zuletzt in der Großschreibung der Nomen, was es meines Wissens in keiner anderen Sprache gibt.) Das bedeutet: Das Deutsche fordert den Sprecher, ist eine Zu-mutung, nicht nur für denjenigen, der diese Sprache erlernt, sondern auch für den Muttersprachler. Dies betrifft zum einen die Lautbildung. Wörter wie zwanzig, Zwetschge, zwischenzeitlich, Quetschung, es spritzt sind selbst von geübteren anglo-amerikanischen Sprechern nur mit großer Schwierigkeit zu bewältigen. Den Franzosen gilt „le ersatz“ als Musterbeispiel für einen typisch unschönen deutschen Laut. – Dies ist das eine, das andere: „Deutsch sprechen ist wie Tetris spielen“, sagte mir ein Spanier (Tetris: das puzzleartige Computerspiel aus den 80er Jahren). „Man muss die Kästchen sorgfältig und konzentriert plazieren“ – womit er die Wörter und die Satzteile meinte. Wie richtig der Tetris-Vergleich ist, zeigt die Einschätzung eines britischen Autors: „Im Englischen kann man sich an Bord eines Satzes begeben, ohne dass das Ziel schon genau anvisiert ist, aber im Deutschen kann man nicht auf diese Weise improvisieren. Wir müssen uns genau darüber im Klaren sein, was wir sagen möchten, bevor wir zu diesem Versuch ansetzen, und wir müssen sämtliche Teilsätze in die richtige Reihenfolge setzen.“ (zitiert nach G.Dorren: „In 20 Sprachen um die Welt“, München 2021). In der Tat hat das Deutsche nicht den „flow“ des Englischen (man höre z.B. einmal einen guten Sprecher mit der Rezitation von P.B.Shelleys „Ode to the West Wind“). Andererseits: Kaum eine Sprache kann so virtuos Komposita bilden wie das Deutsche, gerade hier findet sich eine der Stärken dieser Sprache. Begriffe wie Weltschmerz, Weltanschauung, Fremdschämen, um nur wenige anzuführen, haben zum Teil Eingang in andere Sprachen gefunden. Doch auch im Falle der so praktischen Komposita zeigt sich Ambivalenz: Bei Überwertigkeit bilden sich die gefürchteten allzu langen Wörter, die es dem Deutschlernenden so schwer machen – der „Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän“ lässt grüßen.

Warum klingt das Deutsche hart? Es hat nicht mehr Konsonanten als die meisten anderen Sprachen. Aber das Charakteristische beim Deutschen ist, dass das Silbenende, damit auch der Wortauslaut, viel häufiger auf einen Konsonanten endet, als dies in anderen Sprachen der Fall ist. Man wird dergleichen kaum im Französischen oder im Italienischen finden. Ein Italiener, der recht gut im Deutschen war, sagte mir: „Meine Schwester hat einen netten Mann.“ Ich verstand „hatte“. Der Grund: Dem romanischen „musikalischen“ Sprachempfinden widerstrebt die Auslautung auf einen harten Verschlusslaut wie t, k, p. Also kommt es, wie im genannten Beispiel, zu einer leichten Vokalisierung des Endkonsonanten. Die „Aufweichung“ der harten Verschlusslaute findet sich, wenngleich weniger ausgeprägt, auch im Englischen: siehe deutsch „Wind“ – englisch „wind“ oder englisch „Bob“ – was nicht etwa wie „Bopp“ auszusprechen ist!

Man hat treffend von einer Verholzung (Saturn!) des Deutschen gesprochen. Vermutlich klang das Deutsch der Minnesänger (u.a. Walter von der Vogelweide) noch musikalischer als das heutige. Doch der Prozess der Verhärtung des sprachlichen Ausdrucks, hatte im Hochmittelalter längst eingesetzt. Dies war ein Prozess, der sich über Jahrhunderte erstreckt hatte und seinen Ausdruck fand in den wiederholten Lautverschiebungen, die schon die Brüder Grimm (beide saturnisch geprägt) näher untersuchten. Die erste dieser Lautverschiebungen hat wohl auf dem Höhepunkt oder zum Ende der Völkerwanderung eingesetzt. Mit dem 9./10. Jahrhundert waren die Verschiebungen im Wesentlichen abgeschlossen. Man erinnere sich: „b“ zu „p“, „d“ zu „t“ , „g“ zu „k“, „p“ zu „pf“. Bekanntlich machte das Niederdeutsche wie auch das Niederländische die letzte der Verschiebungen nicht mit (siehe z.B. niederländisch „paard“, deutsch „Pferd“, englisch „path“, deutsch „Pfad“, „Penny“ – „Pfennig“, niederdeutsch „Pol“, deutsch „Pfahl“ und viele mehr).

Obenstehend sieht man das Wassermann-Oktilogramm 962, der Kaiserkrönung Otto des Großen in Rom um wenige Tage vorausgehend. Mit der Regentschaft Ottos (nicht etwa mit Karl dem Großen!) kann man von einer sich bildenden deutschen „Nation“ sprechen, tatsächlich findet zu jener Zeit das Wort „deutsch“ schrittweise Verbreitung. Das obige Horoskop ist natürlich kein Staatshoroskop, wenngleich sich leicht nachweisen lässt, dass es manche grundlegenden Entwicklungen des Landes abbildet. So befand sich Pluto im Transit beim Zusammenbruch des III. Reiches Ende April, Anfang Mai 1945 so gut wie bogenminutengenau auf seiner Radixposition. (Erst mit der Verfassung des Jahres 1495, verabschiedet auf dem Wormser Reichstag, kann von Staatlichkeit im enegeren Sinne die Rede sein.) Der enge Zusammenhang von Sprache und Nation zeigte sich zur Zeit Ottos insofern, als derjenige als „deutsch“ galt, der deutsch („thiudisc“) sprach. Wir sehen in diesem Horoskop, wenig überraschend, einen starken Saturn (im Domizil), Pluto opponierend, dazu gilt ME/SA=PL : u.a. langsam-dauerhafte Sprachentwicklung, „wachsender Ernst in Gespächen“ (U.Rudolph, ABC für Planetenbilder), der gravitätische sprachliche Ausdruck. Und gewiss hat die Verbindung von Saturn und Merkur zu tun mit der auch heute noch so oft ausartenden sprachlichen Regelungswut. Es stimmt schon, Heiterkeit, die Leichtigkeit des Seins, ist nicht das Grundempfinden des Deutschen. „Tatenarm, gedankenschwer“, so beschrieb Hölderlin seine Landsleute. Aber es kommt nicht von ungefähr, dass so viele Philosophen von Rang in der deutschen Sprache geschrieben haben: Kant, Hegel, Schelling, Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger, Wittgenstein… Heidegger behauptete gar, man könne nur in zwei Sprachen tiefgründig philosophieren: im Altgriechischen und im Deutschen. Da gab es begreiflicherweise reichlich begründeten Widerspruch.

„Süße deutsche Sprache“ – vielleicht hatte Borges die verborgene Musikalität des Deutschen vor Augen, als er sich so äußerte? Wie sie sich zeigt im deutschen Volkslied, aber auch im deutschen Kunstlied (Schubert, Schumann, Mahler…)?

Luther

Noch einmal ein Zeugungshoroskop. Es geht um Martin Luther. Wiederholt ist gemutmaßt worden, Luther sei nicht 1483, sondern ein Jahr später zur Welt gekommen. Luther selbst hat sich meines Wissens nie zu seinem Geburtsdatum näher geäußert (jedenfalls scheint da nichts überliefert). Doch sein Gefährte und Mitstreiter Philipp Melanchthon, astrologisch interessiert, hatte Gelegenheit, diesbezüglich Luthers Mutter zu befragen. Diese habe gesagt, sie erinnere sich an den Tag (10.11.) und an die Uhrzeit (22 Uhr), doch sei sie sich des Jahres nicht mehr gewiss. Luther selbst soll das Jahr 1483 genannt haben. Das Geburtshoroskop erbringt da einen AC um die 25 Grad Löwe.

Bei Geburten im Skorpion findet sich das Zeugungshoroskop im Wassermann, dem Spiegelzeichen des Skorpions. Es heißt bei F.Glahn, der Spiegel eines Planeten, der Achsen, der Zeichen lasse die innere Motivation erkennen. „Glahn hat als erster die Behauptung aufgestellt, die Spiegelpunkte würden die innere Veranlagung aufzeigen. Kein Planet kann etwas bewirken, wenn die entsprechende Veranlagung im Menschen fehlt. Die Veranlagung aber ist geistig verankert und wird durch die Antiszien ausgedrückt….Die Spiegelpunkte geben Hinweise auf die latenten Charakteranlagen, das innerste Wesen eines Menschen, die Ursachen eines Geschehens, die Absichten, die Überzeugungen und Ansichten des Horoskopträgers. Die Spiegelpunkte beantworten die Frage, aus welchen Gründen oder Motiven etwas geschieht. Die Art und Weise des Fühlens und Denkens, also das eigentliche Ich, wird durch die Antiszien dargestellt. Die Spiegelpunkte werden zeitlich ausgelöst wie die Planeten selbst. Die Spiegelungen wurden 1923 von Glahn wieder in die astrologische Technik eingeführt.“ (G.Hürlimann)

Mit diesem Zitat vor Augen nun das entsprechende Zeugungsbild:

Am AC ein Wassermann-Neumond, mit dem Mond in genauer Konjunktion mit der Achse. Der Neuregent des Wassermanns findet sich im Schützen (Relion, Weltanschauung…) am MC. Damit ist das Grundanliegen Luthers, die Neubestimmung des Religiösen mitsamt der Ablösung von der institutionell begründeten Tradiition markant ins Bild gesetzt. Der traditionelle Regent über den Wassermann steht im Skorpion („ein scharf analysierender Geist, dabei in der Gefahr stehend, ins Destruktive, grundsätzlich Verneinende abzugleiten, in Verbindung damit findet sich der Hang zum Autoritären, zum ’starken Staat‘ “ – (so zu finden im letzten Beitrag des Blogs). Nimmt man das Horoskop mit den Ganzzeichenhäusern (gewissermaßen die Grundmatrix), dann gelangt dieser Saturn ins zehnte Haus: Bekanntlich vertraute Luther nach den Wirren der 20er Jahre (der Bauernkrieg!) die Ordnung der religiösen Angelegenheiten der weltlichen Obrigkeit an, schuf damit das problematische Landeskirchentum. In der Direktion des „Zwölfers“ (30/12 = 2.5 Grad pro Jahr) findet sich dieser Saturn im Frühjahr 1521 exakt auf dem MC: Luther steht vor Karl V. auf dem Wormser Reichstag („Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“)

Ins erste Haus gelangt bei den GZH der Merkur, Herr über das IC, im applikativen Trigon zu Jupiter: Luthers Sprachbegabung war miteintscheidend für den Fortgang der Reformation, natürlich vordringlich seine Entscheidung für die Verwendung der Muttersprache auch im Religiösen mit den so weitreichenden Folgen der Weckung einer deutschen Nationalkultur (siehe u.a. die Bedeutung des evangelischen Pfarrhauses für die deutsche Kultur – Literatur, Musik…). Im inäqualen Häusersystem (hier GOH) kommt der Mond aus dem fünften Haus – ein deutlicher Hinweis auf den so starken subjektiven Impuls, der für den Reformator 1517 und in den Folgejahren bestimmend war.

Das Zeugungshoroskop für eine Geburt am 10.11.1484 zeigt nicht annähernd so klare Bezüge zum Lebensgang Luthers auf. Man wird also das Geburtsjahr 1483 wohl für das gesicherte halten dürfen.

AfD – Radix & Zeugungshoroskop

Die AfD hat sich grundlegend gewandelt – von einer einst konservativ-liberalen Partei hin zu einer rechtsradikalen Partei mit sich kontinuierlich verstärkender völkischer Unterströmung. Spätestens mit dem Abtreten Meuthens hat sich die Partei von ihren ursprünlichen konservativen Fundamenten gelöst, längst ist die einstige Randfigur Höcke zur zentralen Gestalt geworden, auch A.Weidel hat es inzwischen aufgegeben, sich ihm in den Weg zu stellen.

Es gibt eine Reihe von Aussteigern, was die Partei nicht im besonderen Maße zu stören scheint, werden doch diese Austritte mehr als kompensiert durch Neueintritte, vor allem durch die Wahlergebnisse, auch die zu erwartenden (im kommenden Jahr bei den Landtagswahlen). Sofern die Aussteiger sich äußern (sich zu äußern wagen), ergibt sich zunehmend das Bild einer Partei, welche die tradierte Demokratie mit ihren aufklärerischen Grundlagen als überlebt betrachtet, eine Partei, die an ihren Rändern bis hin zur Mitte fortschreitend faschistische Konturen angenommen hat. Die Rede ist da in der Partei von der fälligen massenhaften Abschiebung selbst hier geborener Migranten mit deutschem Pass, das Wort „Arbeitslager“ fällt, es müsse „rücksichtslsos“ durchgegriffen werden etc. – man kennt Verbalisierungen dieser Art aus den Jahren des Heils. Die Sympathien für Putin werden nach außen hin kaschiert, im inneren Kreis aber nach Auskunft von Aussteigern deutlich artikuliert. Die Masken fallen dennoch auch nach außen hin, sie werden nunmehr ungeniert abgenommen, denn die Partei sieht sich an der Schwelle zur 20%-plus-Partei.

AfD- Radixhoroskop

Es kann nicht überraschen, im Radixhoroskp der Partei Saturn als Spannungsherrscher zu finden. Er regiert hier die Häuser sieben und acht, steht im Skorpion: ein scharf analysierender Geist, dabei in der Gefahr stehend, ins Destruktive, grundsätzlich Verneinende abzugleiten. In Verbindung damit findet sich der Hang zum Autoritären, zum „starken Staat“, womöglich gar zur Herrschsucht – das Maß des Letzteren ist dem Horoskop natürlich nicht zu entnehmen. Die Konjunktion mit Rahu, dem aufsteigenden Mondknoten, potenziert jedenfalls diese Anlage, und es fällt ins Auge, dass mit der Fälligkeit der direktiven Konjunktion von Rahu und Saturn (im Sonnenbogen) der Drang in die Extreme markant zugenommen hat (die Konjunktion wurde 2022 exakt). Der Skorpion hat nach F.Frickler seinen „Ausklang“ in den Zwillingen, und dies ist hier zu berücksichtigen, da Saturn im exakten Quinkunx zum Mond steht, seine „Negativität“ dort „final“ zum Ausdruck bringen kann. „Kraft, Energie, Katastrophen, Erfolg, doch kein dauerhafter Erfolg“ – so in etwa die generelle Charakterisierung der Qualitäten des Fixsterns Aldebaran, der hier in enger Konjunktion mit dem Mond steht. (Wie dauerhaft der Erfolg der Partei sein mag, sei dahingestellt…) Saturn ist indirekt mit beiden Lichtern verbunden: Sein Regent steht im Domizil in Konjunktion mit der Sonne (hier im Widder in der Erhöhung). Zeitgleich mit dem Fälligwerden der direktiven Konjunktion von Rahu und Saturn gelangte der Widderpunkt im Sonnenbogen auf Uranus, womit die Konstellation UR. WIDd . MEd = SO.MA/MC gegeben war: Die Konturen werden schärfer, die Kritik fundamentaler, es zeigt sich eine aggressive Gereiztheit. WID=MA/NE (siehe Abb.). Da heißt es bei U.Rudolph: „Aufösungshandlungen in der Öffentlichkeit, Auflösung des öffentlichen Willens…“ („ABC der Planetenbilder“).

Studienfall: der 2024/2025 wirksam werdende sekundärprogressive Vollmond der AfD:

Neben dem Offenkundigen: die Knotenachse steht auf der „deutschen Achse“ 17,5 Stier-Skorpion. D.h. das künftige Dasein der Partei ist engstens verbunden mit demjenigen des von ihr so ungeliebten Staates.

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AfD, „Zeugungshoroskop„:

Das letzte Wort über das Zeugungshoroskop -siehe die letzten Beiträge – ist noch lange nicht gesprochen: Was ist abgebildet, welcher Grad an Determination ist hier zu unterstellen?… Auch hier: eine „konservative“ Anlage, mit dem AC im Steinbock und dessen Regent erhöht im zehnten Haus (in den Ganzzeichenhäusern) im Quadrat zur Sonne. Dann aber auch eine ins Unbedingte, faktisch Ideologische gehende Zuspitzung: PL=MA/UR (T-Quadrat), mit einer Mars-Uranus-Opposition, die wie ein Messer durchs Horoskop fährt. – Was wäre zum Quadrat des Neptun auf die Mondknotenachse zu sagen – die Knoten wie Neptun je auf den kritischen 3. Graden veränderlich (2,x Grad Fische: Saturn-Neptun-Qualität) ?