Zweimal hat das Bundesverfassungsgericht das de iure-Fortbestehen des Deutschen Reiches von 1871 bestätigt. Das weiß der Reichsnostalgiker, namentlich der Reichsbürger – und das freut ihn natürlich. Hier aber liegt vielfach ein Missverständnis vor, denn das Urteil des BVGs sollte nicht gleichkommen einem Sympathiezuschlag für das Bismarck-Reich, ebensowenig wie einer latenten Relativierung der Legitimität der Bundesrepublik. Es wurde lediglich festgetellt, dass die Allierten das Deutsche Reich nie aufgelöst hatten – anders als sie mit Preußen verfahren waren, welches der Allierte Kontrollrat im Februar 1947 mitsamt all seinen nachgeordneten Behörden mit einem Federstrich für gänzlich und unwiderrufbar ausgelöscht erklärte. Über die Gründe für die Zurückhaltung der Allierten, das Reich selbst betreffend, kann man spekulieren. Man wird aber annehmen dürfen, dass die Siegermächte das Bewusstsein der Kontinuität der deutschen Geschichte gewahrt wissen wollten, auch um die Deutschen nicht vorschnell aus ihrer Verantwortung für das grauenhafte Geschehen zu entlassen, damit dieses nicht etwa als lästige Bürde den Archiven der Geschichte übereignet werden konnte. Zudem hatte wohl Stalins bekanntes Wort Gewicht: „Die Hitler kommen und gehen, das deutsche Volk bleibt bestehen.“ – Diese Hinweise sind hier angeführt, um die genannte Kontinuität auch im astrologischen Wirkungsfeld zu belegen, m.a.W. um die Aussagefähigkeit des hier diskutierten Horoskops zu bestätigen.
Die Auslösungen im Horoskop über nunmehr über 150 Jahre sind reichlich gegeben, sofern man sich auf die wesentlichen Ereignisse und Prozesse bezieht. Der Interessierte, der dem nachgehen will, wird ausreichend Signifikanz vorfinden.
Hier soll es an erster Stelle um den Mond und die mit ihm verbundenen Auslösungen gehen. Die Rede war letztlich von den 2,5er Segmenten. Am 01.09.1939 steht der laufende Neptun auf exakt 22,5 Grad Jungfrau, in gradgenauer Opposition zum Radixmond. Mitausgelöst wurde in der direkten Halbsumme Mond=Südknoten/Pluto (indisch: Südknoten=Ketu /Nordknoten=Rahu). Für das Thema Mondknotenachse – Pluto gibt R.Ebertin den Begriff „Massenschicksal“. Hier nun wurde das eigene Volk von einem solchen absorbiert, dann diesem ausgesetzt. Alle Transite über die 23. Grade der veränderlichen Zeichen, vornehmlich von SA, UR und PL, zeigen mit Blick auf dieses Horoskop ihre Entsprechungen. Im Herbst 1966, Uranus steht auf 22,x Grad Jungfrau, kam es zur ersten Großen Koalition, der Auftakt zu wegweisenden Neuorientierungen (Außenminister Brandt, drei Jahre später Kanzler), 1967-1968: Pluto auf dem 23. Grad Jungfrau – es gärt in der Bevölkerung, das Land erlebt seine ersten Krisenjahre, Studentenrevolte, „APO“, die ersten Konturen kommender Radikalisierung zeichnen sich ab. Pluto im Herbst 2005 auf dem 23. Grad Schütze: Merkel wird Kanzlerin, die Folgen für das Land sind so tiefgreifend wie sie in Teilen problematisch sind, dies in weit stärkerem Maße als zu Beginn der Kanzlerschaft vermutet. Erst nach dem Ende der Kanzlerschaft Merkels wurden die geleisteten Fehlentscheidungen auch für die Wohlmeinenden schrittweise unübersehbar. Es ist zu berücksichtigen, dass im Horoskop von 1870 der Mond das neunte Haus mit den dort angelegten weltanschaulichen Orientierungen regiert (auch bei den GZH), dem dort stehenden Uranus und dem Nordknoten (Spannungsherrscher des Horoskops!) in den Fischen Ausdrucksmöglichkeiten gibt (Man wird wohl sagen können: Merkel betrieb auf ihre Art „Globalpolitik“ – China &et al., die Probleme des eigenen Landes gerieten ihr indessen aus dem Blickfeld.) – Im laufenden Jahr 2023 steht Pluto im Transit auf dem Südknoten, bricht angelegte Konditionierungen und Maßstäbe auf, erzwingt krisenbedingten Verzicht, schafft Verunsicherung und Verlustängste. Derzeit, in den Tagen des Geschehens im Nahen Osten, steht Pluto ein letztes Malauf auf der Knotenachse, löst also ein weiteres Mal das Thema MO= PL/KN aus. Nein, das Volk sieht sich (noch) keinem „Massenschicksal“ ausgeliefert, wohl aber aber seinen Ängsten „ausgesetzt“. Pluto stand im Transit 1937/38 auf dem Gegenpol Rahu, schuf die verhängnisvolle Potenzierung der Gefühlswelten – unter Aussetzung der Vernunft. Nie stand das NS-Regime gefestigter da als in jenen beiden Jahren – doch 1938 war auch das Jahr der nicht mehr kaschierten gewaltsamen Judenentrechtung und -verfolgung. Nun aber, 2023, 84 Jahre nach Beginn des II. Weltkrieges, holt die Vergangenheit die Deutschen ein weiteres Mal ein, und es ist wohl zu erwarten, dass das Wort von der hierzulande mehrfach bekräftigten „Staatsräson“, welche die Sicherheit Israels für die Bundesrepublik darstelle, Folgen zeitigen wird, Verpflichtungen, denen sich die Bundesregierung kaum wird entziehen können – und welche das Land auf das Feld internationaler Verwerfungen zwingen dürfte.
Wie mehrfach dargelegt und exemplifiziert: Will ich nähere Kenntnis über die Relation Staat (bzw. „Institution“) – Politiker (allgemeiner: „mundane Gestalt /Institution“) gewinnen, so verfahre ich wie folgt: Ich berechne die Tertiärprogressionen I für den Geburtstag das Nachgeborenen. Hier nun das so berechnete Horoskop, die Relation „Reich 1870/71“ – Israel (14.05.1948) darstellend:
Gewiss nicht unbedingt ein Transit von gravierender Bedeutung – dennoch augenfällig, dass gerade in diesen Tagen der Mars im Transit die Mond-Mars-Radixposition erreicht, damit auch das T-Quadrat aktiviert. – Am 01.09.1939 stand Pluto im Transit auf dem Uranus dieses Horoskops, Saturn im Transit lief auf das T-Quadrat zu. Und nicht zuletzt: Pluto wird im Transit den Saturn dieses Horoskops überlaufen, 2024-2025. – Es war immer der Gedanke der Bundesrepublik, den Gespenstern der Vergangenheit entkommen zu können, diese weitgehend neutralisieren zu können. Es gibt in Michael Endes Büchern („Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“) das einprägsame Bild des Scheinriesen. Je näher er dir kommt, desto kleiner wird er. Doch es gilt auch die Umkehrung: Je mehr er – dies auch zeitlich begriffen – sich von dir entfernt, desto größer wird seine Gestalt und mit ihr auch der Schatten, den diese wirft.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Deutschland die Sicherheit Israels als Staatsräson aufrecht erhalten kann.
Viele Millionen Menschen in Deutschland haben starke anti Israelische Gefühle. Bis hin zu offenen Hass. Der nicht ganz unerhebliche Mulsime Teil dieser Menschen ist zudem überdurchschnittlich jung und kinderreich.
Ich glaube hier gilt ein Satz des ansonsten eher unpolitischen Modezaren Karl Lagerfeld:
„Wir können nicht Millionen Juden töten und Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen“
Ich denke, was Lagerfeld zum Ausdruck brachte ist normaler Menschenverstand. Potenziert wird das Ganze dadurch, dass eine Demokratie den Willen vieler Millionen nicht dauerhaft ignorieren kann.
Kurzum, diese Staatsräson von der Verantwortung gegenüber Israel ist nichts weiter als Makulatur. Schon jetzt extrem schwer aufrecht zu erhalten und in nicht mehr so vielen Wahlgängen, werden sich mit der Hamas solidarisierende Jugendliche die mit Abstand größte Wählergruppe sein.
Beste Grüße
Wir gelangen nun auf ein Feld jenseits der oben angezeigten astrologischen Themen – doch womöglich wird die erwähnte Zuspitzung 2024, vor allem 2025 Folge der jetzigen Verwerfungen sein. So oder so: es zeigen sich bei uns (in Frankreich, GB …) die Konsequenzen einer weitgehend verfehlten Integration, Folge einer ungebremsten Migration…und die islamische Herausforderung bedarf des Themas „Israel“ als Katalysator.
Grüße,
Klaus