Deutschland – Horoskop 03.10.1990: Eklipse

Das Horoskop der Wiedervereinigung ist kein Staatshoroskop, auch wenn es hin und wieder so bezeichnet wird. Ein Staatshoroskop liegt vor dann, wenn es sich um eine Proklamation handelt, um ein Ereignis, das als Initiierung eines Staates gewertet wird, oder um die Inkraftsetzung einer Verfassung. Das Horoskop vom 03.10.1990 ist das Horoskop des Beitritts der (nach wie vor) so genannten fünf neuen Bundesländer zum „Geltungsbereich des Grundgesetzes“ (Art. 23 GG) – dies, und „nur“ dies. Was aber meines Wissens kaum je zur Kenntnis genommen wurde: Es ist auch die Gründung der neuen Länder. Wir haben es da mit einem Kuriosum zu tun. In der Sekunde, in der die Länder de iure existent sind, treten sie dem „Geltungsbereich“ bei – oder verhält es sich umgekehrt? Es handelt sich hier also nicht um ein Horoskop Gesamtdeutschlands, sondern primär um das Abbild der neuen Länder, sekundär um den Prozess der Wiedervereinigung bis in die Gegenwart – und darüber hinaus.

Am 02.10. ist eine Sonneneklipse fällig, in der Graphik im Außenkreis, innen das Horoskop des 03.10.1990, 0:00 MEZ.

Der Neumond fällt auf die Sonne des Radixhoroskops (Orbis ca. 0.5 Grad). Jeder Neumond, der auf einen markanten Punkt eines Horoskops fällt, verdient Beachtung, erst recht dann, wenn wir es mit einer Eklipse zu tun haben. Der innerdeutsche Zwist, die Entfremdung, zwischen West und Ost, die sich in den letzten Jahren aufgebaut hat, ist offenkundig, füllt längst ganze Bücher. Folgt man Frank Glahn, so ist ein Quartal des Horoskops 25 Jahren gleichzusetzen, beginnend mit dem AC, Ablauf im Uhrzeigersinn: Das MC wird nach 25 Jahren erreicht, der DC nach 50, das IC nach 75. Demzufolge wäre im Horoskop der Bundesrepublik (24.05.1949, 0:00 Sommerzeit, Berlin-Mitte) im laufenden Jahr mit dem IC auch der dort stehende Mars erreicht. Die Belege sind nur allzu deutlich: Der Ton im Lande wird gereizter, das Thema Migration (IC!) ist in den Focus gerückt. Und es ist zu erwarten, dass die Absonderung des Ostens (oder auch die des Westens?) weiter zunehmen wird. Die Bedeutung der Eklipse erweist sich auch aus der Tatsache, dass sich im Bild der Eklipse Pluto auf dem MC findet, weiterhin auch aus dem AC des Eklipsenbildes auf der Sonne der Bundesrepublik, 2,x Grad Zwillinge. Mit dem Lauf des Alterspunktes (nach Huber) über Uranus, Neptun, dann Saturn (etwa 2019-2022) waren die für schon überwunden geglaubten Defizite im Vereiningungsprozess nicht länger zu leugnen – was durch zahllose Publikationen, Talkrunden etc. belegt wurde. Zeitgleich – 2019 – war die erste Saturnrevolution fällig:

Nimmt man das Horoskop mit den Ganzzeichenhäusern (für mich eine Art Grundmatrix)), dann gelangen Uranus und Mars ins vierte Haus, und es gilt MC=UR/SA.PL, zudem ist das MC auf die exakte Halbsumme von SA/PL gespiegelt. Zum einen unübersehbar der Riss im Gebäude, dann aber auch der Rückbezug auf die eigene Geschichte – wozu leider unbestreitbar auch die Relativierung des Unrechtscharakters der DDR gehört. Uranus steht auf dem ersten Grad Stier – damit im exakten Spiegel auf den Saturn im Horoskop der BRD. Auch hier also zeigt sich der Riss in den Fundamenten. Der erste Grad Stier: Hitlers Sonnengrad. Mit diesem Grad ist verbunden der Reinheitsgedanke (Remigration, die völkische Bereinigung etc…). Was aber auch das Bereinigen der Altlasten angeht. In der DDR galt offiziell die Lesart, Nazis gebe es haufenweise im Weststaat, doch keinesfalls im eigenen Staat. (Dabei hatten jenseits der Elbe nicht wenige Braune sich der Uniform entledigt um umgehend postwendend in die die rote Uniform zu schlüpfen.) Nun sehen sich im Osten weiterhin viele „schuldenfrei“, pflegen dabei aber munter das Opfersyndrom – derweil sich dort bis in die Mitte der Bevölkerung hinein eine schleichende Faschistisierung breitmacht (was nun nicht als Pauschalisierung verstanden werden sollte), verbunden mit der unheilvollen Neigung der Deutschen zum Autoritären (daher auch die stille Zuneigung vieler im Umkreis der AfD zu Putin). Der Uranus des Horoskops der Saturnrevolution steht exakt dort, wo er im Jahresbild der Reformation stand – eben auf dem ersten Grad Stier. Und niemand wird ernsthaft bestreiten, dass die Reformation im Innerweltlichen Zuflucht zur autoritären Herrschaft suchte und fand. – Wir werden vermutlich mehr wissen, wenn Pluto die Konjunktion von DC und Mondknoten erreicht haben wird. Das wird sein Anfang 2026. Manches spricht dafür, dass die genannten gegenwärtigen Tendenzen dann zumindest partiell ins Totalitäre abgleiten werden. Das Quadrat des laufenden Pluto auf den Uranus im Reformationshoroskop dagegen ist schon jetzt spürbar. Am 20.11.’24 erfolgt der definitive Eintritt des Pluto in den Wassermann, das Quadrat wird ganz exakt im Dezember. Kein Zweifel: Es geht hier ums Ganze, um den Bestand der BRD soweit verbunden mit den Lasten der Wiedervereinigung.

Die Grünen: Jahresthemen

Den Grünen geht es nicht gut, man kennt die Gründe, diese müssen hier nicht eigens ausgeführt werden. Im Osten sieht die Partei ihren Bestand an Wählern halbiert. Im Landtag von Brandenburg ist sie nicht mehr präsent. – Das Horoskop der Grünen ist bekannt (13.01.1980, Karlsruhe). Warum dann ein übergreifendes Horoskop – wie z.B. das Jahreshoroskop in der Gestalt des Wassermann-Oktilogramms? Richtig ist, dass ein Horoskop mit annähernd genauer Geburtszeit in sich vollständig ist, also nicht zwingend einer Erweiterung bedarf. Richtig aber ist auch, dass sich ein Nativer, gleich ob Individuum oder mundane Gestalt, den prägenden Einflüssen vorgeburtlicher Konstellationen ausgesetzt sieht. Hier geht es um das Wassermann-OG der Grünen, also das Horoskop mit der Sonne auf 15:00 Grad. Es zeigt sich immer wieder, dass das Wassermann-OG bei mundanen Thema von weitreichender Bedeutung ist. Es zeigt das Potential des Jahres, es zeigt die elementaren Kräfte, die auf den Nativen einwirken, die er andererseits nutzen kann.

Vorweg ein kurzer Blick auf die Kernthemen des „Neun Sterne-Ki“. Das Jahr (Februar 1979-Februar 1980) war bestimmt durch die „Drei“ – dem Trigramm „Dschen“, dem „Donner“, der „Erschütterung“ entsprechend. Und auch der Monat, in dem die Partei gegeründet wurde (genauer: ca. 04.01.-03.02.1980), war geprägt durch die Drei: der Aufbruch, der vitale Sprung ins Dasein. Das ist ein enorm energiegeladenes Dasein. Und dementsprechend sahen sich die Grünen progressiv auf den Weg gebracht. Doch ist hier die Aufgabe mit auf den Weg gegeben, es nicht an gebotener Selbstreflexion, auch nicht an bisweilen fälliger Selbstkritik fehlen zu lassen. Denn die Doppelung einer der „Zahlen“ (Trigramme) kann auch ein Übermaß an Subjektivismus zur Folge haben – mit der Folge der Beratungsresistenz.

Hier nun das Jahresbild, das Wassermann-OG 1979 (Daten oben links in der Graphik):

Das Grundthema: ein Stier-AC , in Konjunktion mit dem Mond dazu der Geburtsherrscher im Schützen. Allein dies erfasst ein Gutteil des Selbstverständnisses der Partei: Wertschätzung, Bewahrung der natürlichen Ressourcen. Man erinnere sich daran, dass die Grünen in ihren ersten Jahren sich deutlich naturverbundener zeigten, das Augenmerk wesentlich auf das Thema der ökologischen Landwirtschaft richteten. Nicht minder wichtig war der konsequente Pazifismus – man erinnere sich hier an die leidenschaftlich agierende, im Schützen geborene Petra Kelly. Und natürlich war von Anfang an wirksam der uranische Reinheitsimpuls, der irgendwann zunehmend das Klima in den Mittelpunkt rückte. Auch fehlte es nicht an dem Empfinden der moralischen Höherwertigkeit, wie sie nicht selten bei uranischer Prägung anzutreffen ist. (Inzwischen löst die Partei damit zunehmend Irritationen, auch Negativaffekte aus.) Nun aber hat die Partei in wesentlichen Inhalten einen klaren Schwenk vollzogen. Mit dem laufenden Uranus auf dem AC Konj. Mond in Opposition zur Radixstellung setzte sich 2023 eine vordem für kaum denkbar gehaltene Umpolung durch: plötzlich ein konsequentes Ja zur früher beargwöhnten NATO, zur Stärkung der Bundeswehr, zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Erstaunlich auch, wie wenig an Bedenken, geschweige denn an Widerstand sich hier innerhalb der Partei zu Worte melden wollte. Wir haben es hier mit dem prägnanten Bild AC.MO=MC/SA zu tun. „Wehleidigkeit“ heißt es da bei Ebertin, auch ist da von depressiven Neigungen die Rede. Und dies sieht sich ergänzt durch die direkte Halbsumme PL/NE. Fast könnte man versucht sein, hier von einer Anlage zu einer ideologischen Utopie mit mythisch-mystischem Einschlag zu sprechen. Doch mit Uranus ist hier wohl auch der Drang in den Gestaltwandel gegeben – so wie er sich seit ein-zwei Jahren äußert. (Seltsam übrigens scheint das Sabische Symbol für den Mond in diesem Horoskop, 20. Grad Stier: „Fetzen flügelähnlicher Wolken ziehen über den Himmel“ – gewiss ein mehrdeutiges Bild, jedenfalls aber ein uranisch bestimmtes – womöglich klingt hier das von der Partei endlos beschworene Klima und dessen Wandlung an.)

Im Huberschen 6er-Rhythmus steht unmittelbar der Lauf des APs (Alterspunkt) über den Geburtsherrn Venus bevor. Da ist zu vermuten, dass es zu einer Neuaktualisierung der Ausgangslage kommt – was bedeuten mag, dass sich der ursprüngliche pazifistische Impuls aufs Neue Gehör verschafft. Ähnliches lässt der derzeitige Sonnenbogen vermuten, wo das direktive MC die exakte Halbsumme von Mond/Venus erreicht hat. Und die Sonne hat direktiv den ersten Grad Widder erreicht – ein Hinweis auf einen Neustart? Im Gegenrhythmus (der 6er-Rhythmus rechtslaufend) ist derzeit Saturn erreicht, damit das Bild MC/SA=UR aktualisiert. Die Partei, die allzu selbstsicher glaubte, die Zukunft für sich gepachtet zu haben, sieht sich plötzlich von einem Großteil der jungen Generation verlassen. Nun droht der interne Riss, jedenfalls die schmerzhafte Desillusionierung.

Gerade bei mundanen Themen lohnt der Blick auf das Jahreshoroskop.

Nachtrag: Stichwort Neustart (s.o.): So kam es denn auch unverzüglich: Rücktritt der Grünen-Spitze.

Österreich und die Fluten

Das 360 Jahre umfassende Epochenhoroskop (03.02.1684, 20.15 GMT, Wien)

Der AC auf dem ersten Grad Waage: Wien, die Stadt der Diplomatie (man denke etwa an den Wiener Kongress), des kulturellen Austausches, der Wiener Klassik… Die nähere Betrachtung zeigt auf, dass hier wesentliche Momente der Geschichte des Landes – bis in die Gegenwart hinein – aufzuzeigen sind. Dies im Einzelnen nachzuweisen würde den Bogen hier überspannen. Es ist naheliegend, bei diesem Horoskop den Ingressen in die Kardinalzeichen nachzugehen, zumal auch die Spitzen aller vier Kardinalhäuser auf dem ersten Grad eines der Kardinalzeichen stehen. Man denke etwa an den Kriegsausbruch 1914, als Pluto im Transit auf dem MC des Horoskops stand. Es gilt hier zudem – siehe die Graphik – das Bild AC.MC=SA/UR – wobei erschwerend hinzukommt, dass Saturn und Uranus im Spiegelverhältnis stehen. Der Transit Plutos 1914 über das MC löste diese Konstellation aus. Von Anfang an sah sich die k.u.k. Monarchie im I. WK in der Defensive, der Zerfall des mitteleuropäischen Großreiches zeichnete sich schon Jahre vor dem finalen Kollaps im Herbst 1918 ab. – Unnötig zu sagen, dass hier kein quasi-Staatshoroskop postuliert wird. Eine eingehende Betrachtung relevanter Österreich-Horoskope findet sich im Blog von Katharina Fischer, dort zu empfehlen https://www.astrologiefischer.at/blog/ Doch wesentliche Momente und Orientierungen des Landes sind auch in konkreterer Weise mittels des Epochenbildes unschwer aufzeigen, so etwa der „Anschluss“ Mitte März 1938, hier sichtbar gemacht durch die Tertiärprogressionen I :

Saturn auf dem AC im exakten Quadrat zu Neptun, dieser auf 22 Grad Fische – ein potentiell rebellischer Grad. (Tatsächlich stand dort beim Ansschluss die Sonne.) Zudem steht ein Widder- Mars im obigen Jahresbild präzise auf dem IC- nun durfte „draufgeschlagen“ werden. SA-Schläger hatten den ersehnten Freibrief, nutzten umgehend die Gunst der Stunde.

Nehme ich die TP I für die derzeitigen Fluten im Land, dann finde ich Neptun exakt dort, wo er derzeit im Transit steht: auf 28,5 Grad Fische. Ein Direktionswert, der durch einen Transit gleichsam verdoppelt wird, kann eine immense Stärke erlangen, dann vor allem, wenn es sich um Saturn oder um einen Transsaturnier handelt.

Nun aber wird die kommende Saturn-Neptun-Konjunktion auf die Horizontalachse des Basishoroskops von 1684 fallen, damit zudem ins Quadrat zur Vertikalen gelangen. Die derzeit gegebene Position des laufenden Neptuns auf 28,x Grad nimmt das Kommende im Vorlauf vorweg, da Neptun im Orbis der Horizontale steht, zudem im Spiegel auf den AC. Saturn-Neptun – mal der Kollaps, mal die Flut, das Wasser konkret. Zur Erinnerung: SA-NE 1917: die Oktoberrevolution, 1953: Stalins Tod, 1989/90 … (Und 1953: „de ramp“, wie die Niederländer die Flut nennen, welche Anfang Februar an die 2000 Menschenleben forderte.)

1989 betreffend: Das obige Horoskop ist das laufende Septar des hier wiederholt eingestellten Sub-Horoskops 1984-2044. (Dieses „60er“ ist die letzte der sechs 60er-Phasen des übergreifenden Epochenhoroskops von 1684.) Das obige Horoskop ist das Wassermann-OG des Jahres 1989, des Jahres des Mauerfalls, dieser dann gefolgt vom Kollaps der Sowjetunion. Es ist aber gleichzeitig das sechste Septar der Sub-Phase 1984-2044. Das Thema Saturn-Neptun, im Horoskop in Konjunktion mit dem Mond in Haus IV (Bezug Wien), ist somit in Vergrößerung ein weiteres Mal wirksam, nun für das Jahrsiebt 2019-2026. Mit Blick auf die Flut in Österreich (auch in Tschechien, Polen…) : Analog zum bekannten Umschlag von Quantität in Qualität haben wir es nun – und wohl auch demnächst – zu tun mit dem Umschlag von Abstraktion in Konkretion: Neptun nimmt konkrete Gestalt an – und das ist nun einmal das Wasser.

Saturn-Neptun findet sich auch im hier folgenden Wassermann-OG des Jahres 1918, zum einen das Ende der k.uk. Monarchie, zum anderen den Beginn der Republik beinhaltend:

Diese Jahresprägung wirkt bis in die Gegenwart hinein. Und es heißt ja, das Land habe, bis heute, nie wirklich sich mit dem Ende des Habsburger Reiches abfinden können. Es lohnt das ausgiebige Studium dieses Horoskops! Und es zeigt sich auf den ersten Blick, dass Österreich alles andere ist als ein spannungsfreies, gemächlich dahinlebendes Land. Zwecks Illustration, exemplarisch, auch hier das lunare Jahresbild für das Jahr 1938 (die TP II als Ganzjahresbild):

Der AC auf 15 Grad Skorpion: der Wechsel im Erscheinungsbild, das nationale Befinden (Mond, im Fall) mit sich ziehend. Und wie ein scharfes Messer das Horoskop durchlaufend: die Saturn-Uranus -Opposition auf der Vertikalen, die (vorgeblich) konservative Revolution. Dies aber eine Illusion, welche den gewalttätigen Charakter dieser faktischen Okkupation verdecken sollte. Saturn in Konjunktion mit dem Herrscher über Haus acht steht bezeichnenerweise im Spiegel zu Hitlers Sonne.

Abschließend, und hier nach dem bislang Gesagten nur konsequent: das lunare Jahresbild des Wassermann-OGs von 1918 für 2024:

Ein weiteres Mal Saturn-Neptun an den Kardinalachsen, und gegeben ist SA=VE/NE – ein überdeutlicher Hinweis auf die Wassermassen, die das Land derzeit (16.09.) heimsuchen. (Geht es um Naturgeschehen, spezifisch auch um meteorologisches, dann ist stets das IC in den Focus zu nehmen.)

Nachtrag: Das lunare Jahresbild (TP II) des Epochenhoroskops 1684, Wien:

Das Bild sieht für Berlin nicht viel anders aus. – Hier einige Hinweise: Interessant ist das Datum des Horoskops: August 1709. 1709 gab es nach allem, was man weiß, den kältesten Winter der vergangenen fünf Jahrhunderte. Der Gardasee, auch der Bodensee war komplett vereist. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jahrtausendwinter_von_1708/1709 Die Folgen dieses Winters waren für einen Großteil Europas verheerend, vor allem der schlechten Ernten wegen. Und: Im August 1709 besiegen die Russen die Schweden (Schlacht von Poltawa, Wende im Nordischen Krieg). Es beginnt mit jenem Jahr der Aufstieg Russlands zur Großmacht. (Demnächst folgt ein Blick auf Russland 2025.)

Brückeneinsturz Dresden

Der Einsturz der Dresdener Brücke wurde weithin mit Recht als Fanal begriffen. Dies mit Blick auf die strafhaft vernachlässigte Infrastruktur des Landes, einem Warnschuss in letzter Minute gleichkommend. Näheres in den Medien. – Der Kollaps der Brücke ausgerechnet an dem Ort, an dem im Juni 1905 die expressionistische Künstlervereinigung „Die Brücke“ ins Leben gerufen worden war. Seltsam, dass, soweit ich lesen/sehen konnte, dies medial keinerlei Erwähnung gefunden hat. Auch die Kunst der Maler der Brücke hatten Weitblickendere als Fanal begriffen, als Warnung vor dem sich abzeichnenden kommenden Inferno („Menschheit, vor Feuerschlünden aufgestellt“, Georg Trakl, auch er Expressionist).

Obenstehend das stets verlässliche 60er-Epochenbild (Sonne auf 15:00 Wassermann, 1984-2044), für Dresden, 04.02.1984, 15:19 GMT. Ein Brückenbau verlangt ein großes Maß an profesioneller Kenntnis und Fertigkeit im Bereich Architektur, Materialkunde, vor allem aber Statik. Eine Brücke „überspringt“ einen Fluss, ein Tal, eine Eisenbahntrasse… Es ist gewissermaßen eine eingefrorene Bewegung nach vorne. Es kommen also zusammen Statisches und „Progressives“: Saturn (stabile Statik) und Uranus, der Sprung über das Wasser, das Tal, den Abgrund (etc.) – Im Bild ist äußerst präzise, absolut bogenminutengenau das Thema SO/MO=SA/UR gegeben. Zur Halbsumme SO/MO sagte Fr.Glahn sie sei Ausdruck „tiefster Wesenheit“. Dies ist vielleicht nicht mehr die Sprache des eher auf Ernüchterung gestimmten, desillusionierten XXI. Jahrhunderts. Doch Glahn hatte recht, wenn er auf die enorme Bedeutung dieser Halbsumme verwies. Sie kann gar einen Schlüssel an die Hand geben auf dem Weg zum vertieften Verständnis eines jeden Horoskops (Diesbezüglich könnte gar ein ganzes Buch verfasst werden). Die Betrachtung der beiden Lichter stand, nach allem was wir wissen, am Anfang dessen, was wir Astrologie nennen – und man geht nie fehl, richtet man den Blick auf eben diese Ursprünge. Der Blick auf die Halbsumme der Lichter lohnt immer: In welches Haus/Zeichen fällt die Halbsumme? Hat diese Aspekte (hier muss der Orbis eher eng gefasst werden) ? Was erbringt der Blick auf Transite, vor allem aber auf Direktionen?

Die genannte Konstellation SO/MO=SA/UR ist ein drängend-dringliches Signum der Zeit, und das Geschehen in Dresden ist grundlegend symptomatisch, verweist auf übergreifende Bestimmungen der Zeit von 1984 bis 2044. SO/MO – „Prinzip Geist und Seele, Bewusstes und Unbewusstes, Lebenskraft und Gefühl, Mann und Frau“ – so die Erläuterung bei Ebertin (K.d.G.). SO/MO=SA/UR: Die Wechselwirkung der fundamentalen Polarität, der von Yin und Yang, sieht sich angegriffen, aus der Balance gebracht, aus der Bahn geworfen: SA-UR : u.a. der Verlust der Mitte, der Balance. Siehe u.a. die grassierende, geradezu aggressiv betriebene Auflösung der Geschlechterpolarität, die längst ins Irreale abgeglittene Genderei – um die markantesten Realisierungen der Konstellation SO/MO=SA/UR zu benennen.

Im Horoskop findet sich im Außenkreis der Sonnenbogen für die Zeit des Einsturzes. Das direktive MC („zu diesem Zeitpunkt“) – mithin auch das IC ! – steht genau in der Halbsumme SA/UR, damit die Konstellation SA/UR=SO/MO aktivierend. Hinzu kommt die ergänzende Auslösung durch den direktiven Pluto auf der Konjunktion von Uranus und dem südlichen Mondknoten („Ketu“).

Regierung Scholz, jetzt und bald

Dunkle Wolken über der Regierung Scholz. Die Gründe sind allgemein bekannt. Auf eine Prognose, ihr künftiges Daein betreffend, sei verzichtet.

Scholz wurde vereidigt am 08.12.2021 um 12:03. Tatsächlich aber war er zu dieser Zeit bereits eine gute Stunde im Amt. Denn (laut Bundesministergesetz) ist das Amtsverhältnis gegeben mit der Aushändigung der Urkunde, es sei denn, die Vereidigung geht der Urkundenübergabe voraus. Diese Aushändigung war fällig um 10:53 MEZ.

Vier Tage vor der Amtseinführung kam es zu einer Sonnenfinsternis. Von vorgeburtlichen Eklipsen wird oft gesagt, sie stellten eine unheilvolle, zuweilen gar desaströse Hypothek für den Nativen dar. Nun aber sind Eklipsen keineswegs selten, es finden sich jedes Jahr drei bis vier. Zutreffender wäre wohl zu sagen, Eklipsen, vor allem Sonneneklipsen, konfrontieren den Betreffenden mit schwerwiegenden, mitunter gar dramatischen Situationen – Herausforderungen, an denen man scheitern – aber auch wachsen kann. Hier die Sonneneklipse vom 04.12.2021, Berlin, 7:43 GMT:

Der aufsteigende Mondknoten (Rahu) steht auf der Sonne der Bundesrepublik. Die vedische Astrologie sieht unter den Attributen Rahus u.a. die Themen „Ausland“, „Ausländer“. Dass das Thema „Migration“ zu einem zentralen Problem der Regierung werden würde, war schon von Beginn an abzusehen, es sollte dann vollends in den Mittelpunkt gelangen im laufenden Jahr. Hier findet sich das Bild MC=NKn/NE – wohl, wie Ebertin sagt, die Unmöglichkeit, die eigenen Ziele und Verbindungen real werden zu lassen. Das Grundthema, Schütze mit dem Geburtsherren im Wassermann, zeigt sich stark „progressiv“-idealistisch, wobei die Eigendarstellung (hier inbegriffen die mediale Selbstpräsentation), siehe Haus drei, unklar ist, womöglich ins Irreale abgleitet.

Obenstehend die erwähnte Urkundenüberreichung, wenige Tage später. Die Knotenachse – Stichwort „Ausländer, Migration“- besetzt nun die Vertikale („Chefsache“), wobei der Nordknoten (Rahu) aufs inländische Dasein verweist. Die dem angeschlossene Konstellation MC.KN=SA/NE (direkte Halbsumme) lässt die kaum lösbaren Probleme vermuten, welche die (über Jahre ungesteuerte) Migration dem Kanzler und seiner Regierung im dritten Jahr der Kanzlerschaft beschert. In letzter Konsequenz bedeutet dies, dass die Regierung an dem anfangs fahrlässig für marginal erachteten Thema Migration fundamental scheitern könnte – oder, wie vielfach zu lesen: bereits gescheitert ist. Wie eingangs gesagt: Eine Prognose soll hier entfallen. Nur soviel: Sollte die Koalition der Ampel sich bis zu den Wahlen 2025 (28.09.) retten können, dann wird sie sich in finaler Weise, auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes, dem allzu spät in seiner Dringlichkeit erkannten Thema der Migration zu stellen haben. Denn im Sommer/Herbst 2025, dem Wahljahr, wird Uranus die Konjunktion von Rahu (Nordknoten) und IC überlaufen.

Nach Ablauf von ca. zwei Jahren setzte der sekundärprogressive zunehmende Halbmond ein:

Der Geburtsherr exakt auf dem IC in Konjunktion mit Pluto. Die Venus ist Herrscherin über Haus acht, sie verliert hier somit, gelinde gesagt, einen Gutteil ihrer Wohltätigkeit. Venus-Pluto: das ist der Clan, und da hier miteingebunden ist MC.IC.VE.PL=MA/NE.MO ist der Schluss zwingend, dass sich die Regierung mit einer aggressiv betriebenen Auflösung der nationalen Fundamente konfrontiert sieht. Doch wie das zweite der oben eingebrachten Horoskope vermuten lässt, steht kaum zu erwarten, dass die „Ampel“ diese extreme Herausforderung in der ihr verbleibenden Zeit wird schultern können.