Putin reloaded, cont.

Es sind in diesem Thread längere Ausführungen nötig, wie sich bei näherem Hinsehen erweist, also nachfolgend die erste Fortsetzung des Eingangsbeitrages. Dazu gehört auch ein Blick auf die Anfänge Russlands: – https://de.wikipedia.org/wiki/Kiewer_Rus#Gr%C3%BCndung_des_Rurikiden-Staates_in_Nowgorod

Da das Thema von weitreichender Bedeutung nicht zuletzt für Deutschland ist, liegt es nahe, die verfügbaren (und stimmigen) Mundanhoroskope Russlands in den Blick zu nehmen. Die Anfänge Russlands, da herrscht Konsens, finden sich im Jahr 862, in Nowgorod. Russland steht ein weiteres Mal an einer Schwelle. Da gilt es aus astrologischer Sicht ad fontes zu gehen Näheres im obigen Wikipedia-Link. Wie häufiger hier im Blog aufgezeigt: Es lohnt immer, im Mundanen einen Blick auf das jeweilige Jahreshoroskop zu werfen, spezifisch auf das Wassermann-Oktilogramm. (Ich beziehe dies selbst dann mit ein, wenn ein verlässliches Geburts- bzw. Gründungsdatum vorliegt.)

„Ur-Russland“, Nowgorod, Wassermann-OG 862, (Daten oben links in der Abb.)

Russland ist uranisch geprägt, wie auch die Niederlande ein Wassermann-Land, doch beide bringen dies in recht unterschiedlicher Ausprägung zum Ausdruck. So schlägt das Spiegelzeichen des Wassermanns, der Skorpion, in Russland in fühlbar stärkerem Maße durch als in den Niederlanden (wo wiederum das „Ausklangzeichen“ (Frickler) des Wassermanns, die Jungfrau, mit ihrem Arbeitsethos maßgebend war – Sehr deutlich in diesem Zusammhang ist ja, dass Peter der Große in die Niederlande reiste, um eingehend das dortige Schiffshandwerk zu studieren). Man denke mit Blick auf das Spiegelzeichen Russlands an die immer wieder anzutreffende surreale Phantastik (u.a. N.Gogol – u.a. „Die toten Seelen“), vor allem auch an die unvermittelt durchbrechende Dämonie, die im Skorpion zu Hause ist (Dostojewski, die Sonne im Skorpion: „Die Dämonen“).

Hier im Bild nun Uranus auf dem IC, und dies in der äußerst exakten direkten Halbsumme von Saturn und Pluto – also MC.IC.UR = SA/PL. Dies scheint für entscheidende Phasen und Ereignisse der Geschichte Russlands charakteristisch: „Keine Gefahr scheuen, plötzliche Gewaltakte, Strenge, Einseitigkeit „Selbstaufopferung“ – dies einige der Kennzeichnungen für diese Konstellationen in R.Ebertins „Kombination der Gestirneinflüsse“. Ein elementares immer wiederkehrendes Thema der russischen Geschichte und Kultur ist das Opfer (siehe z.B. dieses: https://de.wikipedia.org/wiki/Opfer_(1986) ). Dies nun in doppeltem Sinne: das Opfer, das ich selbst bringe, also die Selbstaufopferung. Dann aber das Opfer, zu dem ich gezwungen werden: durch die Zwänge der Geschichte, durch den Staat… siehe vor allem die ungeheure Zahl an Opfern, die das Gewaltregime Stalins forderte. – Zu beachten ist unbedingt, dass Saturn in diesem Horoskop Spannungsherr ist, zudem im exakten Quinkunx zum AC steht. Th. Ring nannte das Quinkunx bezeichnenderweise „Tantalusaspekt“. Gehen wir vom AC aus – der Bereich, in dem das Ich mit seinem Umfeld interagiert, dort quasi seinen Negativabdruck vorfindet – dann findet sich in diesem Horoskop in direkter Halbsumme AC=JU/PL=SO/UR (in der Graphik nicht eigens eingetragen). Die Verbindung von Jupiter und Pluto geht so gut wie immer einher mit Machtstreben, dies im Mundanen wiederum verbunden mit der Organisation und Führung der Masse. Was in der Anbindung an die Halbsumme SO/UR zuweilen auch das Einschlagen eines neuen Kurses erzwingen kann – mal eine Reform, dann aber in verschärfter Intensität eine Revolution, generell ein grundlegender Kurswechsel. So z.B. Pluto im Transit über IC Konj. Uranus während der Oktoberrevolution 1917, so auch 1990, als Uranus das MC überlief, das Jahr, in dem sich die anstehende Auflösung der Sowjetunion abzeichnete.

Wann und wie wäre die Stimmigkeit eines Horoskops wie das des Jahres 862 „bewiesen“? Es gibt aber eine Verifizierung mittels Evidenz – so etwa diese:

Russland 862, Wassermann-Oktilogramm, Septar 1989-1996

Im Bild das Jahrsiebt des Kollabierens der Sowjetunion – die, zumindest den territorialen Bestand betreffend – wiederherzustellen Putin sich geschworen haben soll. SO/NE in Haus zehn = SA/MC.KN – die Schwäche der staatlichen Autoritäten, am Ende der Zusammenbruch des über Jahrzehnte mit Gewalt zusammengehaltenen Imperiums.

Das Horoskop des Jahres 862 hat etliches mitzuteilen, den Gang der russischen Geschichte betreffend – bis in die Gegenwart und bis in die uns bevorstehende nahe Zukunft hinein. Es nimmt also auch die Entwicklungen des Putin-Reiches in den Focus.

Studienfall: untenstehend das Septar 1940-1947 des Horoskops von 862 – hier einmal mit den GZH abgebildet. Der Mond auf dem 17. Grad Jungfrau im ersten Haus, ein Grad massivster Eruption. Stalin proklamierte 1941 den „Großen Vaterländischen Krieg“, ließ gar wieder Ikonen segnen, wohl wissend, dass er wohl nur auf diesem Wege die tradierten nationalen Kräfte revitalisieren konnte . Doch der Mond steht im Quadrat zu Saturn, hinzu kommt die Konjunktion Pluto-Ketu (Südknoten). Es sei nicht behauptet, das furchtbare Schicksal jener Jahre sei hier vollständig dargestellt. Doch ich denke, das Wesentliche des unheilvollen Geschehens hat sich hier zwingend ins Bild gesetzt.

(Fortsetzung folgt)

Putin reloaded. a) Putin: Loki

Wer ist Putin? Ein in die Jahre gekommener KGB-Gangster? Eine im Grunde banale Figur? Schlicht ein übler Verbrecher? Ein Imperialist? Ein Stalin-Verehrer? Oder einfach ein gewissenloser Nihilist? – Einiges davon dürfte stimmig sein. Aber Putin bleibt seltsam ungreifbar.

Loki ist eine der interessantesten Figuren der nordischen Mythologie. Die griechische, obwohl mit einer enormen Fülle an Gestalten versehen, hat da kein Pendant aufzuweisen. Die nordische Mythologie scheint mir ursrünglicher als die griechische, Letztere wirkt auf mich „literatisierter“. Da mag man mir womöglich mit Recht widersprechen. Wie auch immer: Der Verweis auf die Parallele Hermes/Merkur greift zu kurz. Hermes wie Loki empfinden keine moralischen Skrupel, wenn sie lügen, die Wahrheit verbiegen, verschweigen – auch Verschweigen kann eine Form der Lüge sein. Das ist nichts Neues, schließlich ist die Lüge die ureigentliche Sphäre des Totalitären. Doch ist Hermes ein Agent des Totalitären? Natürlich nicht, seine Sphäre ist das Element der Luft. Er scheut die ideologische Fixierung, sofern er sich en passant in derartigen Gefilden tummeln mag. Da, wo er lügt, ist meist ein spielerisches, zuweilen gar heiteres Moment gegeben – gefolgt von einem „April, April!“. Ist Loki ein Agent des Totalitären? In viel stärkerem Maß als Hermes/Merkur ist Loki ein Agent Mephistos, des Luziferischen. Loki kann, anders als Hermes/Merkur unvermittelt Dämonie aufblitzen lassen. „Lucifer“ – dies ist noch heute das niederländische Wort für das deutsche „Streichholz“. Ursprünglich war der luziferische Phospor, das rasch entflammbare Element, der Hauptbestandteil des Streichholzes. Doch ist Loki nicht in vergleichbarer Weise eindimensional fixierbar. Dass er häufiger primär mit dem Feuerelement in Verbindung gebracht worden ist, liegt an der Verwechslung von Loki und Loge (auch bei R.Wagner findet sich diese Verwechslung). Tatsächlich wirkt er eher in multifunktionaler Weise. Er gilt als Trickser, wechselweise als Charmeur und Betrüger. „Loki ist schmuck und schön von Gestalt, aber bös von Gemüth und sehr unbeständig. Er übertrifft alle andern in Schlauheit und jeder Art von Betrug. Er brachte die Asen in manche Verlegenheit; doch half er ihnen oft auch durch seine Klugheit wieder heraus.“ (Karl Simrock: Die Edda). Mal scheint er den Asen (den Göttern) gewogen, fördert zuweilen gar deren Unternehmungen. Dann aber intrigiert er, am Ende trägt er entscheidend bei zur Götterdämmerung. Loki bricht Tabus, liebt es Grenzen zu übertreten, mag es, Geschlechterrollen zu spielen, gibt sich gerne als Schalk. Ein liebenswerter Schurke, möchte man meinen. Doch er erzwingt den Tod des Lichtgottes Baldur. Und mit der Riesin Angrboda zeugt Loki das infernale Trio welches den Ragnarök, den finalen Weltensturz ins Werk setzen sollte: den Fenriswolf, die Totengöttin Hel und die Midgardschlange. Am Ende scheint Nietzsches „phosphorisches“ Gedicht „Ecce homo“ womöglich doch wie auf Loki zugeschnitten: „Ja! Ich weiß, woher ich stamme! / Ungesättigt gleich der Flamme / Glühe und verzehr’ ich mich. / Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.

Nach dem Tod Baldurs durchschauen die Asen die Natur Lokis. Dieser aber entkommt ihnen, und nun ist sein eigentliches Element die Rache.

Eine derart komplexe Gestalt wie die Lokis wird sich, gleich in welchem Mythos, so leicht nicht ein weiteres Mal finden lassen. Mir scheint es, dass sich etliches von dem hier auf knappstem Raum Skizzierten in der Figur Putins in Szene gesetzt hat. Putin trickst, er spielt mal mit offenen Karten – dann z.B. wo er mit seinem Nukleararsenal droht. Und dann spielt er mit verdeckten Karten, dort z.B., wo er Killer auf ungeliebte Regimegegner ansetzt – man kennt dergleichen, das muss hier nicht eigens ausgeführt werden. Er scheut sich nicht, mit Iran und Nordkorea zu paktieren, den dortigen Machthabern den roten Teppich auszubreiten. Loki-Putin zögert nicht einen Haken zu schlagen, wenn es darum geht, ein weiteres Mal dem verhassten Westen die eigene (vermeintlich) ungefährdete Souveränität vor Augen zu führen.

Aussteiger wie Meuthen, Petry et al, welche der AfD den Rücken gekehrt haben, vertraut mit den Interna dort, sprechen es deutlich aus: dass es in der Partei klare Sympathien für Putin gibt – Sympathien, die natürlich nach außen hin nie klare Artikulation finden (soviel zur Strategie dieser Partei …). Woher, wozu diese Zuwendung? Putin negiert die Fundamente der Aufklärung, mithin das, was die Grundlegung der Demokratie ausmacht. Letztlich ist dies der Kern seines mit Hass betriebenen Kriegs gegen die Ukraine – der längst auch ein verdeckter Krieg gegen den „Westen“ ist. Man täusche sich da nicht: Lokin-Putin würde sich nicht scheuen, den finalen Schlag zu führen. Die schwersten Attacken, die gegen die Fundamente der Aufklärung geführt werden können, sind die des unreflektierten Mythos: im Falle Putins die Infamie des zündelnden Loki, wohl auch die Brutalität der Thorschen Hammerschläge. (Doch ist zu wünschen, dass dieses stimmt: Thors Hammer soll einen zu kurzen Stiel gehabt haben …)

Das wäre astrologisch näher zu begründen – also Fortsetzung folgt.

Saturn, Herr des Steinbocks, Herr des Wassermanns

In womöglich keinem anderen Land hat man die tradierte Herrscherlehre, mithin die tradierte Siebenerordnung, im 20. Jahrhundert so gründlich entsorgt wie in Deutschland. Anders verhält es sich im angloamerkanischen Raum, wo gar zu beobachten ist, dass mancher Astrologe erkennt, dass die Außerachtlassung der klassischen Würden der Astrologie Schaden zugefügt hat. Es soll hier nur um Saturn als Herr über den Wassermann gehen (wobei die Mitregentschaft des Uranus nicht bestritten werden soll !). Gerade hier im Falle des Wassermanns scheint das Verständnis schwierig – doch gerade hier erweist sich wie stimmig diese Zuordnung ist.

Das Bild ist bekannt, es steht hier, um noch einmal die harmonische Geschlossenheit der tradierten planetaren Ordnung in Erinnerung zu bringen und zu veranschaulichen. Es zeigt vor allem auch die Verbindung der Lichter mit dem „doppelten“ Saturn. Der Astrologe Franz Frickler ergänzte die internen Relationen in diesem Gefüge, indem er die Lichter einander annäherte: Die Sonne hat ihrer primäres Domizil im Löwen, ihr sekundäres im Krebs, der Mond sein primäres Domizil im Krebs, das sekundäre im Löwen. Da wird man ihm nicht so leicht folgen wollen. Immerhin sind seine Begründungen, hier nicht näher auszuführen, nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, näherer Überlegung wert.

Ein Blick auf Regionen, Epochen, die eine deutliche Wassermannprägung haben: Z.B die Niederlande – die Prägung ist unschwer aufzuzeigen. Dort entstand gut zwei Jahrhunderte vor der Fr.Revolution eine bürgerliche Gesellschaft, der Adel in den Niederlanden war früh entmachtet. Wer das Land näher kennt, der ist vertraut mit der „Gruppenkultur“, die sich schon in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts findet (das berühmteste Beispiel ist wohl die „Nachtwache“). Nun ist das Land über Jahrhunderte calvinistisch geprägt gewesen, wenngleich in den gegenwärtig zunehmend säkularisierten Zeiten in weniger starkem Maße. Noch heute irritiert den Nicht-Niederländer das auffällige Miteinander von progressiver Modernität und traditioneller Prägung. Und gerade in dieser für den Außenstehenden nicht leicht zu begreifenden paradoxen Verbindung dokumentiert sich die Regentschaft des Saturn über den Wassermann. Die mit dem Calvinismus generell verbundenen Qualitäten – strenge Moral, Pflichtbewusstsein, Arbeitsethos … – sind in der Geschichte der Niederlande unschwer nachzuweisen, bis in die Gegenwart hinein. – Auch für die Geschichte Preußens waren die genannten Eigenschaften immer wieder bestimmend – siehe u.a. die Regentschaft des Wassermanns Friedrich II. Dort aber setzte sich die Doppelregentschaft des Saturn durch: Mal setzte sich in Preußen der Wassermann-Saturn durch, mal gewann der Steinbock-Saturn die Oberhand. Hier kommt einem dieser römische Gott in den Sinn:

Janus hat dem Januar seinen Namen gegeben. Er ist auch der Gott des Tore, der Türen, die in beiden Richtungen durchschritten werden können („This door swings both ways.“).

Vermutlich ist nie eine Kultur stärker vom Wassermann gepägt gewesen als die griechische. Natürlich fällt einem zunächst die Entstehung der Demokratie ein (wobei oft übersehen wird, dass es dazu nur im attischen Raum kam, keineswegs im gesamten Griechenland). Dann das (allerdings oft wenig friedliche) Miteinander der vielen mehr oder weniger souveränen Stadtstaaten („Polis“). Doch wichtiger wohl noch: In der griechischen Kultur gewinnt der Mensch erstmals eine individuelle Gestalt – dies jetzt auch wörtlich gesehen – siehe die griechische Plastik. Dort tritt der Dargestellte aus der archaischen Starre des Steinbocks ins offene Dasein. Der Wassermann aber ist das Zeichen des Menschen, genauer: des idealen, des vollkommenen Menschen. Hierher gehört natürlich auch das Wort vom „homen mensura“, der Satz vom Menschen als Maß aller Dinge. Steht man vor einem griechischen Tempel, z.B. in Paestum, dann sieht man sich nicht einem überwertig Monumentalen gegenüber, sondern einem Bauwerk, in dem der Mensch das eigene Maß wiederfinden mag. „Anthropos“ = der Mensch, dieser ist der „Aufrechte“, allein dies verweist auf den Saturn als Herrn über den Wassermann.

Stier, Löwe, Adler/Skorpion, Mensch – diese vier, Ausdruck der vier fixen Zeichen des Tierkreises, sind erstmals erwähnt im AT-Buch Ezechiel. Das Bild wird später aufgegriffen in der Geheimen Offenbarung des Neuen Testamentes: „Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“ Der vollkommene Mensch ist derjenige, welcher der Gestalt eines Engels zustrebt. Vor diesem Hintergrund verdient besondere Beachtung, wie häufig anthropologische Themen in das Denken und in die Formen von Wassermanngeprägten eingeht. Zu nennen wäre etwa Arnold Gehlen, Sonne Konjunktion Saturn im Wassermann (Hauptwerk „Der Mensch“), der den Menschen als „Mängelwesen“ sieht. Der Mensch ist hier nur in unzureichender Weise ausgestattet für ein Dasein inmitten der Naturgewalten. Aber gerade aus diesem Defizit heraus ist er willens und fähig zur Ausbildung von Kultur und „Fortschritt“. Oder Max Scheler, auch er zu den anthropologischen Philosophen zu rechnen, auch er mit dem Saturn im Wassermann. Scheler: „Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch geworden ist: in dem er nicht mehr weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß.“ Hier das Löwe-Oktilogramm, welches der Geburt Max Schelers (22.08.1874) vorausging. Mit der scharfen achsengebundenen Opposion von Saturn (Spannungsherrscher!) und Uranus erscheint es wie eine Bestätigung des eben Zitierten:

Oder Georges Simenon, Autor von rund 200 Romanen, auch er im Wassermann geboren. Er sagte sinngemäß, der Mensch sei in so unzureichender Weise für sein Dasein ausgestattet, dass es immer wieder verwundere, wie er dessen Herausforderungen meist doch bestehen könne. Ein weiterer Autor, Georg Trakl, die Sonne im Wassermann, der wohl bdeutendste Dichter des Expressionismus: „…Des Menschen goldenes Bildnis verschlänge die eisige Woge der Ewigkeit…“ („Klage“). Der Dichter leidet an der Diskrepanz zwischen dem Idealbild und der Verfallenheit, auch Schuldhaftigkeit des Menschen, der seinem göttlichen Urbild nicht mehr entsprechen kann. Siehe auch Trakls „Kaspar Hauser Lied“: „… Gott sprach eine sanfte Flamme zu seinem Herzen: O Mensch!…“

Zurück zu den Griechen und ihrer Wassermann-Kultur. Sie haben das Theater ins Leben gerufen, sie haben sowohl die Komödie wie auch die Tragödie geschaffen. Zwei Antipoden, von denen man meinen könnte, dass sie einander so fremd sind, dass es zu keiner Begegnung der beiden kommen könnte. Das Gegenteil hat dann in der Tat erst Shakespeare auf die Bühne gebracht. Selbst eine schwarze Tragödie wie der MacBeth weist komische Momente auf. Nietzsches „Geburt der Tragödie“ hat hier den Kern getroffen (der von den Enthusiasten der deutschen Klassik zuvor meist verfehlt worden war): Nietzsche lobt den Griechen, „der mit schneidigem Blicke mitten in das furchtbare Vernichtungstreiben der sogenannten Weltgeschichte, ebenso wie in die Grausamkeit der Natur geschaut hat.“ Wer niemals von Krankheit oder Leid betroffen wurde, habe es nicht nötig Schönes hervorzubringen. Und zum Ende der „Geburt der Tragödie heißt es: „Wie viel musste dies Volk leiden, um so schön werden zu können!“

Ich hoffe, diese Ausführungen, vor allem diejenigen die Griechen betreffend, können hinreichend die Doppelherrschaft des Saturn belegen.

USA -Trump

Es hatte nicht an astrologischen Prognosen gefehlt – und wie so oft gab es da keinen klaren Trend. Mir selbst erschien ein Sieg K.Harris‘ nicht sehr wahrscheinlich. Ausschlaggebend für mich war dies: Nach der hier wiederholt vorgestellten Glahnschen Gleichung 1 Grad = 2.5 Jahre löste sich unmittelbar vor der Wahl Jupiter im Horoskop von K.Harris aus, und zwar mit dem 60. Geburtstag der Kandidatin, rund 14 Tage vor der Wahl. Dieser Jupiter steht auf exakt 24 Grad Stier, er ist Regent über Haus 10. Jupiter ist rückläufig und peregrin, und er steht im zwölften Haus. Natürlich hat K.H. beruflich viel Erfolg gehabt – immerhin war sie Vize-Präsidentin, kann auf eine steile Karriere in der Justiz zurückblicken. Doch die Auslösung des faktisch „würdelos“ dastehenden Jupiter als Herr übers MC unmittelbar vor der Wahl machte einen Erfolg wenig wahrscheinlich.

Nachstehend das Wassermann-OG 1776 der USA, das Jahresbild für 1776, Philadelphia. Es lohnt sich immer, einen Blick auf die Kernthemen des Jahres zu werfen – auch dann, wenn ein gesichertes Geburts- bzw. Staatshoroskop verfügbar ist.

Wassermann – Oktilogramm 1776, Philadelphia (Pen.)

Ein erhöhter Saturn auf dem AC als Regent über Haus vier – allein dies hat Elementares über die USA zu sagen. Er transportiert indirekt den Pluto aus Haus vier mit ins eigene Selbstverständnis. Seit etlichen Jahrzehnten schlägt das Pendel in den USA immer wieder aus in Richtung Konservatismus, der im kritischen Fall ideologisch aufgeladen ist, unter dem Druck einer Tradition steht, die in nicht geringen Teilen archaisch-biblischer Natur ist. (Was hierzulande oft übersehen wird: Die USA sind in deutlich stärkerem Maß als etwa Deutschland religiös geprägt. Dies wird auch nicht durch die Tatsache relativiert, dass Trump sich nicht unbedingt christlichen Vorstellungen verpflichtet sieht.)

Im Außenring die Direktion des sog.“Kleinen Zwölfers“ (der Wert: 30/12/12= 0.20833). Diese Direktion ist vor allem bei Horoskopen mit ausgedehntem zeitlichem Wirkungsraum zu empfehlen. Auf dem MC des Redixbildes steht derzeit der direktive Uranus, den Wechsel in der Führung des Landes ankündigend. Ein Grad entspricht bei dieser Direktion der Dauer von 4.8 Jahren. Doch die Konjunktion des direktiven Mars mit dem DC, nachfolgend die Opposition zum Radixsaturn, dürfte bereits 2025, spätestens 2026 spürbar werden. Zwar gilt Trump als Isolationist, doch hält man es ausgemacht, dass er einem Konflikt mit China nicht aus dem Weg gehen würde, insbesondere dort, wo es um drängende Fragen der Ökonomie geht.

USA- Wassermann-Oktilogramm, Tertiärprogressionen I für den 14.06.1946

Wie bereits mehrfach demonstriert: Ich erfahre einiges über die Bedeutung eines Politikers, berechne ich für dessen Staat die Tertiärprogressionen I für den Tag des Geburtstags des Nativen – im vorliegenden Fall also für den 14.06.1946, Geburt Trumps (Daten oben links in der Graphik). Auch hier Saturn am AC (gestärkt im Domizil), im Spiegel zum AC-Regenten, beide, Jupiter wie Saturn stehen stark im Domizil und im Kardinalhaus. – Nun aber steht Saturn in recht akkurater Opposition zu Uranus auf dem ersten Grad Krebs. Hinzu kommt die applikative Opposition des Mondes zum Mars. Trump wird wohl auf lange Sicht nicht als Einiger, sondern als Spalter seines Volkes agieren – gerade aus diesem Konflikt bezieht er seine Energie, wie denn Energie grundsätzlich aus einem Spannungszustand bezogen werden kann.

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Ich verweise zurück auf meine vier Beiträge „Deutschland 2024-2025“, beginnend mit dem 31.07.2023. Dort wurde, etwas zugespitzt gesagt, die Krise und nachfolgend der Kollaps des linksliberalen Weltbildes für 2024 vorhergesagt. Es ist von Interesse, dass sich – in einem vergrößerten Maßstab – das Gleiche in den USA zeigte – dort ist der Kollaps der „Woke-Welt“ unübersehbar und wohl auch unumkehrbar. Und man wird es auch nicht als Zufall bezeichnen können, dass es nur einen Tag nach der US-Wahl zum Ende der Berliner „Ampel“ kam, ein Fall beeindruckender Synchronizität.

Wasserfluten Spanien

Hier einige Beiträge aus dem vergangenen Jahr, das Thema der Wasserfluten betreffend: https://www.apz-forum.de/t855f8-Wasser.html#msg8790

Man mag mit Recht bestreiten, dass die CO2-Massierung allein oder primär für die Klimaentwicklung derzeit verantwortlich ist. Sinnlos aber ist es, Fakten zu bestreiten – konkret u.a. die Häfung schwerer Fluten in den vergangenen Jahren, u.a. Ahrtal, Australien, Indien….und nun Spanien. Im Zentrum der Südspanien betreffenden Tragödie (dieses Wort scheint hier angeberacht) steht Valencia. Nachstehend der laufende Sonnenbogen für das Großepochenbild 1955 (der Ordnung des Neun-Sterne-Ki folgend, hier und an anderer Stelle wiederholt vorgestellt und begründet):

Näher zu untersuchen wäre an anderer Stelle das hier dauerhaft gegebene Thema SO/MO=NE. Ich vermute, es hat zu tun mit der fortschreitenden Auflösung der Polarität der Geschlechter, wie sie offenkundig geworden ist. Nun aber gilt hier über Valencia AC.DC=SOd/MOd=NEd = MC/NE – siehe die Graphik. Indirekt mitausgelöst ist dazu SA/PL. Gleichzeitig hat der AC direktiv das IC („Grund und Boden“) erreicht, damit aber den dortigen 17. Grad Jungfrau aktiviert – ein fulminanter Grad mit enormen Eruptionspotential.

Hier das von diesem Epochenhoroskop abgeleitete „Neuner“, das Jahrneunt 2018 – 2027 in den Focus nehmend:

Gegeben ist derzeit die Opposition des laufenden Neptun zum Mond („Wasser“, „Wetter“…). Auf dem IC im Domizil exakt Saturn. Ganz exakt, bogenminutengenau auf dem Höhepunkt der Flut in Valencia stand Saturn auf dem Radix-Neptun, hier in der Graphik markiert. Neptun, Neuregent über die Fische, in seinem Domizil, verbunden mit seinem klassischen Herrscher: JU/MC=NE, zudem NE=JU/SA.IC. – Auf den Radix-Neptun des „Neuners“ fällt der AC des Wassermann-OGs 2024.

Man wiege sich in Deutschland (auch in den Niederlanden) nicht allzusehr in Sicherheit. 1570 kam es zur größten Flut der letzten 500 Jahre im Nordseebereich. Gut die Hälfte der Niederlande wurde überschwemmt, die deutsche Nordseeküste vollends verwüstet. Gehe ich vom Deutschland-Horoskop 1495 aus (Löwe OG, Worms), dann läuft bis 2027 das hier eingestellte Septar (=Wassermann-OG 1570) mit dem PL-NE-Quadrat auf je 22,x Grad veränderlich, uranisch geprägte Grade.

Eine Auslösung via Transite ergab sich für dieses Septar zum Zeitpunkt der Ahr-Flut am 14./15.07 2021: NE auf 22-23 Fische, also in Konj. mit PL. Im Auge zu behalten wäre die kommende SA-NE-Konjunktion auf de ersten Graden Widder, ins Quadrat zum Uranus im Septar geratend.