Nobelpreisverdächtig (doch diesen Preis hat sein Landsmann Fosse erst vor zwei Jahren bekommen), die Kritiken aber zeigten sich recht gemischt, „Harry Potter für Erwachsene“ hieß es ein wenig spöttisch, was wohl auf den Umfang des Werks gemünzt war, welches inzwischen auf mehrere tausend Seiten angewachsen ist. Die Wertung des Erzählers sei hier den gewieften Kritikern überlassen. Geboren am 06.12.1968 in Oslo. Norwegen – das Land der Fjorde und Trolle, Niflheim wurde es schon mehrfach genannt (= Nebelheim – eine der neun Welten des germanischen Mythos). Norwegen, da herrscht wohl Einigkeit, ist ein Land des Skorpions. Gleichfalls im Schütze geboren ist der norwegische Maler E.Munch. Eine Ausstellung mit Bildern Munchs wurde von Knausgard kuratiert. Die beiden haben einiges gemeinsam: heimgesucht von Ängsten, das Bewusstsein der unerbittlichen Vergänglichkeit, der Tod, der den Horizont des Daseins bildet. Hier das vorgeburtliche Skorpion-OG Knausgards:

Saturn als Spannungsherr im Widder – mit einem Regenten Mars, der auch den AC wie auch die Sonne bestimmt und in Konjunktion mit Jupiter steht: „Min Kamp“ hat Knausgard das Gesamt seiner autobiographischen Romane genannt (auf die wörtliche Übersetzung „Mein Kampf“ hat der deutsche Verlag wohlweislich verzichtet). SA=SO/PL – es ist dem Autor bitterernst. Es wird oft gelächelt in seinen Romanen (mal aus Verlegenheit, mal aus Unsicherheit), doch es wird wenig gelacht, Heiterkeit findet sich kaum je, wohl aber ein ausgeprägter Lebenshunger (im Schützen steht die Sonne im fünften Haus von ihrem Domizil aus gesehen). Der Lebensfreude ist indessen, sofern sie hier oder dort auftritt, ein kurzes Dasein beschieden. Aber miteinbezogen in die direkte Halbsumme, in der Saturn steht, ist auch, wenngleich mit größerem Orbis, die Mars-Jupiter-Konjunktion: Der Kampf, den der Protagonist auszufechten, auszustehen hat, ist ein weltanschaulich begründeter. Das Narrative geht in diesen Romanen immer wieder über ins Philosophische, gar ins Existenzialistische – Nietzsche, Heidegger und natürlich Kierkegard et al. werden zitiert, aber auch durchdacht. Man tut Knausgard Unrecht, bezichtigt man ihn des bloßen Eklektizismus. Das Eigenartige an diesen Romanen ist das Nebeneinander von Alltag, Alltagsnöten einerseits und weitgespannter philosophischer Reflexion des Schützen Knausgard andererseits.
Auch hier lohnt der Blick auf das im Blog wiederholt eingebrachte Thema des „Einfließens-Ausfließens“ nach Frickler. Jedes Zeichen hat seinen Ausklang im achten Zeichen von ihm aus gesehen, es erfährt „Einfluss“ vom sechsten Zeichen von ihm aus. Im Schützen sehen wir den Ausklang des Stiers. Und eben dies ist charakteristisch für Knausgard. Mal geht es um ausgedehnte philosophische Reflexionen, mal holen ihn die einfachen, oft auch trivialen Dinge und Nöte des Alltags ein – es geht um die Dingwelt, um die Konkretisierung des sehr real Herausfordernden (man denkt reflexartig an die berühmte Heideggersche „Sorge“, wie sie in „Sein und Zeit“ beschrieben wird). Und dann der Ausklang des Schützen im Krebs: Es geht in den Büchern Knausgards immer wieder um die Familie, um die Kinder, die Ehe, um die Nöte, die sich da unweigerlich einstellen.
Das vorgeburtliche Lunar des Wassermann-OGs des Geburtsjahres:

Zum eben Gesagten siehe den AC-Regenten im vierten Haus ausgesetzt der Spannung von Mond und Mars. Der Regent über die Sonne steht auf dem AC in Konjunktion mit Uranus – an Originalität mandelt es nicht, die glückhafte Wendung zeigt sich in den Romanen eher sporadisch, doch es fehlt nicht an Leidenschaften und Begehrlichkeiten – siehe VE=MO/MA. Knausgards Werk ist sog. Autofiktion, im obigen Horoskop abgebildet durch den Regenten über die Sonne (im dritten Haus) am AC.